Heimlich, still und leise
1. FC Wilmersdorf startet in Fußball-Landesliga kleine Serie
Heimlich still und leise klettert der 1. FC Wilmersdorf in der Tabelle der Fußball-Landesliga, Staffel zwei immer weiter nach oben. Nachdem die Ergebnisse zum Saisonstart noch nicht gestimmt haben, ist der 1. FC seit mittlerweile sechs Wochen ungeschlagen und hat sich bis auf drei Punkte an die Aufstiegsränge herangekämpft.
Der 2:1-Auswärtserfolg beim Tabellenzweiten Wittenauer SC Concordia am 30. September war für die Truppe aus dem Volkspark der Wendepunkt. „Wilmersdorf hat eine richtig gute Truppe beieinander, die nicht so gut in die Saison gestartet ist“, hatte damals Wittenaus Vorsitzender Holger Seidel betont und prophetische Fähigkeiten bewiesen: „Ich gehe davon aus, dass der 1. FC Wilmersdorf in dieser Saison noch ein ernstes Wörtchen um die Aufstiegsränge mitsprechen wird.“ Und danach sieht es nun – nicht zuletzt auch durch den 2:0-Erfolg am 28. Oktober im Heimspiel gegen den Weißenseer FC – aus. Auch in den letzten Wochen hatten die Gegner Türkspor beim 11:0 und der FC Spandau im Verfolgerduell beim 1:0 die neu gewonnene Stärke der Wilmersdorfer zu spüren bekommen. Und nicht zu vergessen: Vor diesen beiden Erfolgen hatte der 1. FC dem unangefochtenen Spitzenreiter Berlin United beim 0:0-Remis am 3. Oktober als bisher einziges Team zwei Punkte abgenommen. In dieser Partie hatten sich die Rot-Schwarzen sehr kompakt und defensivstark präsentiert und dem großen Favoriten und seinen vielen guten Fußballern damit den Spaß am Fußballspielen verdorben. Zum Ende dieses Matches war der 1. FC einem Sieg sogar näher als United, versäumte es aber, eine der vielen guten Kontermöglichkeiten konsequent zu Ende zu spielen.
Unter dem Strich haben diese letzten Wochen deutlich gezeigt, dass der 1. FC über ein sehr homogenes Team mit vielen guten Fußballern verfügt: Mit Erdal Özdal haben die Wilmersdorfer einen sehr erfahrenen Abwehrchef. Aber auch Ali Gündüzer, Adrian Schedlinski und der erst 21-jähige Otmar Baumann verleihen der Defensive Stabilität.
Im Mittelfeld zieht mit Baris Gündüzer ein Spieler die Fäden, der beim Berliner AK schon Regionalliga gekickt hat. Zudem entwickeln Ümit Cicek und Aljbert Hiseni aus dem Mittelfeld heraus Torgefahr. Und im Angriff lässt der 25-jährige Dominic Schöps den abgewanderten Torjäger Rene Robben vergessen. Schöps traf in dieser Spielzeit schon acht Mal – zuletzt auch doppelt gegen Weißensee. Trainer Fatih Polat und der sportliche Leiter Timo Szumnarski haben ein Team zusammengestellt und entwickelt, das sich zu einem heißen Anwärter auf den zweiten Tabellenplatz gemausert hat, der mindestens zu zwei Relegationsspielen um den Aufstieg in die Berlin-Liga berechtigen wird. Dass Platz eins an den haushohen Favoriten Berlin United quasi vergeben ist, darin sind sich vermutlich alle Berliner Fußballfans einig.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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