Aufholjagd blieb aus: 1. FC Wilmersdorf steigt in die Landesliga ab

Abstieg: Joshua Lang (am Ball) und der 1. FC Wilmersdorf müssen den bitteren Weg in die Landesliga antreten. | Foto: Michael Nittel
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Wilmersdorf. Nun ist es amtlich: Der 1. FC Wilmersdorf steigt nach sechs Jahren wieder aus der Berlin-Liga ab. Die in der Winterpause anvisierte Aufholjagd blieb aus – nun wird es in der Fußball-Landesliga einen Neunanfang geben müssen.

Mit nur zwei Siegen, einem Remis und 14 Niederlagen und insgesamt 72 Gegentoren war der 1. FC Wilmersdorf nach einer katastrophalen Hinrunde in Berlins höchster Spielklasse in die Winterpause gegangen. Coach Mohamad Yassine, der fehlende Rückendeckung des Vorstandes bemängelte, hatte das Handtuch geworfen. Mit Trainer Mustafa Öner, dem sportlichen Leiter Timo Szumnarski und zahlreichen neuen Spielern war der Club in die Rückrunde gegangen, um doch noch den Klassenerhalt zu schaffen. Der Abstand zu den Nichtabstiegsrängen hatte nur vier Zähler betragen.

Mission Klassenerhalt gescheitert

Doch die Mission Klassenerhalt ist grandios gescheitert: Drei Siege, ein Remis und zehn Niederlagen lautet die bisherige Bilanz in der Rückrunde. Bereits nach dem 29. Spieltag war der 1. FC nicht mehr zu retten. Und jetzt, da noch drei Partien zu absolvieren sind, beträgt der Abstand zu den Nichtabstiegsrängen 15 Punkte. Dabei hatte die Konkurrenz mit Beginn der Rückrunde großen Respekt: „Wilmersdorf hat eine bärenstarke Truppe, die ihren Weg machen wird“, war sich Füchse-Coach Kai Brandt sicher. Fakt ist: Die Leistungen der Rot-Schwarzen waren ansehnlicher als in der Hinrunde – und in vielen Spielen war man dicht dran. Doch letztlich – fünf Euro ins Phrasen-Schwein – zählen nur Siege und Punkte. Und von denen hat der 1. FC viel zu wenige geholt.

Allerdings hat sich dieser Abstieg angedeutet: Nach drei sehr erfolgreichen Jahren in Berlins höchster Spielklasse galt der 1. FC als eines der talentierten Teams der Liga und als potenzieller Anwärter für den überregionalen Fußball. Doch nach der Saison 2013/14 war es zwischen dem damaligen Coach Michael Michels und zahlreichen Spielern zum Bruch gekommen: Zehn Stammkräfte verließen den Club. Seitdem hat man das Gefühl, der Eingang zum Trainingsgelände der Wilmersdorfer muss eine Drehtür haben: Zahllose Spieler kamen und gingen. Und dennoch gelang zweimal der Klassenerhalt.

Unruhe im Club

Doch dann wollte der Vorstand Coach Michels loswerden. „Mal was Neues probieren“, hieß es. Michels warf das Handtuch – Mohamad Yassine kam. Der Rest ist bekannt.

Nach diesen turbulenten Zeiten wäre es angebracht, endlich wieder auf Kontinuität und auf Spieler zu setzen, die das rot-schwarze Trikot mit Stolz tragen – und zwar auch mal länger als nur für eine Saison.

Auf Vorstandsebene haben sich die Wilmersdorfer für die kommenden Aufgaben bereits aufgestellt: Auf der Jahreshauptversammlung am 13. Mai ist Hamudi Mansour als 1. Vorsitzender für die kommenden zwei Jahre wiedergewählt worden. Zu seinem Stellvertreter wurde Alexandar Simic gewählt. Neuer Geschäftsführer ist Volker Rieke – sein Stellvertreter ist der ehemalige und langjährige Geschäftsführer Klaus-Dieter Pawelski. Aymen Ben-Hatira ist neuer Jugendleiter. Alter und neuer Kassenwart ist Uwe Kadow. Den Ältestenrat werden ab sofort die Spieler der Ü60, Helmut Häsen, Wolfgang Meiffert und Stefan Piterek, bilden. Der neue Vorstand wird – so heißt es zumindest auf der Homepage des Clubs – weiterhin an der sehr guten Arbeit der letzten zwei Jahre anknüpfen und den Verein strategisch und sportlich weiterentwickeln. min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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