Ein Sport für überall
Crossminton

Schläger und Bälle ("Speeder")
2Bilder

Auf den ersten Blick sieht es aus wie Badminton ohne Netz, aber der Ball fliegt bei Könnern wesentlich schneller, bis an die 290 km/h. Deshalb hieß das Spiel zunächst auch Speed Badminton. Seit 2016 nennt es sich Crossminton.

Wie es anfing

„Es entstand 2001 hier bei uns in der Hasenheide“, erklärt Claudio Gärtner, 1. Vorsitzender des Vereins „Sport und Freizeit in Wilmersdorf “, der diese Sportart in Wilmersdorf anbietet und an dessen Trainingsstunde ich teilnahm. „Man ärgerte sich damals darüber, daß die Federn des Federballs (beim professionellen Badminton wird auch heute noch wegen der besonderen Flugeigenschaften mit richtigen Feder-Bällen gespielt) oft wegbrachen und die Bespannung der Schläger riß.“ Heraus kam schließlich eine Kreuzung aus Badminton, Squash und Tennis: Die Ausrüstung besteht aus einem squashähnlichen Schläger und Kunststoffederbällen, genannt „Speeder“, die kleiner und deutlich schwerer als die beim Badminton sind und daher weniger windempfindlich, was für das Spiel im Freien von erheblicher Bedeutung ist. Und es gibt kein Hindernis zwischen den Spielern.
„Unser Verein war einer der ersten in Deutschland, die Crossminton angeboten haben. 2011, 2013 und 2015 haben wir organisatorisch und auch mit Teilnehmern an den ersten drei Weltmeisterschaften mitgewirkt. Alle drei wurden im Steffi-Graf-Stadion beim LTTC Rot-Weiß Berlin im Grunewald ausgetragen.“ Die ersten Teilnehmer kamen neben Deutschland unter anderem aus Polen und den skandinavischen Ländern. Seitdem ist diese Sportart zunehmend in ganz Europa vertreten, und es wird daran gearbeitet, sie auch nach Übersee zu verbreiten.

Jederzeit, überall

Crossminton kann überall gespielt werden, wo Platz ist für die beiden 5 ½ mal 5 ½ m großen Felder, die die Spieler verteidigen und die 12,80 m auseinander liegen. Ziel ist es, den Ball auf dem Feld des Gegners zu landen. Daß dies nicht so einfach ist, kann man bei den trainierenden Jugendlichen beobachten, denn es braucht schon einige Kraft, um auch nur den Abstand zwischen den beiden Feldern zu überwinden, ganz zu schweigen davon, mit welcher Geschwindigkeit und wie platziert der Ball dann dort ankommt. Daher läßt die Kursleiterin eine Teilnehmerin mit dem Schläger auf eine Schaumstoffverkleidung in der Turnhalle einprügeln, damit sie ein Gefühl für die notwendige Härte des Schlags bekommt. Dazu müssen die Vor- und Rückhand kraftvoll bis zum Ende durchgezogen werden; aus dem Handgelenk schlagen wie beim Tischtennis reicht nicht.
„Crossminton ist auf jedem beliebigen Untergrund möglich, auch am Strand, wo man sich dann wie beim Beachvolleyball nach dem Ball werfen kann. Es ist eine Funsportart, deswegen lassen wir hier beim Training auch Musik dazu laufen. Man kann Crossminton langsam und hoch spielen, aber auch sehr dynamisch. Das verlangt dann natürlich schnelle Reaktionen.“

Die Regeln

Die offiziellen Wettkampfregeln sind einfach: Jeder Spieler hat drei Angaben hintereinander; die Angaben erfolgen von unten; gespielt wird auf zwei Gewinnsätze mit je 16 Punkten (zwei Punkte Vorsprung); einen Punkt gibt es zugunsten des Ballführenden, wenn er den Speeder ins Feld des Gegners schlägt, gegen den Ballführenden, wenn sein Ball im Aus landet.

Bearbeitete Fassung eines Berichts, der zuerst im Heft Dezember 2020/Januar 2021 von KiezWilmersdorf unter dem Titel „Sport für drinnen und draußen – Crossminton“ erschienen ist.

Schläger und Bälle ("Speeder")
Crossminton überall, z.B. auf dem Schulhof (Foto: Claudio Gärtner)
Autor:

Michael Roeder aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
 Ist Ihr Herz gesund? Informieren Sie sich am 20. November über Herzschwäche und wie man sie erkennt und behandelt. | Foto: Caritas-Klinik Maria Heimsuchung

Infos über Herzinsuffizienz
Vortrag: „Herzschwäche erkennen und behandeln“

Die Caritas-Klinik Maria Heimsuchung lädt Sie herzlich zu einem informativen Vortrag am 20. November 2024 von 17 bis 18 Uhr ein. Unter dem Titel „Stärke dein Herz – Herzschwäche erkennen und behandeln“ erfahren Sie Wissenswertes über die frühzeitige Erkennung und moderne Behandlungsmöglichkeiten der Herzinsuffizienz. Dr. med. Philipp Krauser, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Oberarzt im Caritas Kardiozentrum Berlin, wird in dem Patienteninformationsabend auf die typischen...

  • Pankow
  • 30.10.24
  • 851× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 364× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen? Erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Infoabend am 12. November
Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen

Leiden Sie unter anhaltenden Knie- oder Hüftschmerzen, die jeden Schritt zur Qual machen oder Ihnen sogar in Ruhe keine Erholung gönnen? Es muss nicht so bleiben! Besuchen Sie unseren Infoabend "Leben ohne Knie- und Hüftschmerzen: Schonende & komfortable OP-Methode!" und erfahren Sie, wie Sie mit modernsten Methoden Ihre Mobilität zurückgewinnen – schonend, effektiv und ohne Angst vor einem Eingriff. Expertenwissen kommt beim Infoabend am 12. November aus erster Hand: Tariq Qodceiah, Chefarzt...

  • Reinickendorf
  • 01.11.24
  • 695× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 774× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 348× gelesen
  • 1
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.