Es herrscht Ernüchterung: 1. FC Wilmersdorf verliert zum Saisonauftakt
Wilmersdorf. Der 1. FC Wilmersdorf hat zum Saisonauftakt in der Fußball-Landesliga verloren: Der Absteiger aus der Berlin-Liga musste sich vor heimischem Publikum am 20. August dem SC Gatow mit 3:5 (2:3) geschlagen geben.
Vermutlich spielentscheidend war eine gelb-rote Karte für Wilmersdorfs Adrian Schedlinski kurz vor dem Pausenpfiff. Zu diesem Zeitpunkt – beim Stand von 2:3 – war die Partie noch völlig offen. Neuzugang und Kapitän René Robben hatte den 1. FC bereits nach fünf Minuten mit 1:0 in Front geschossen. Doch Fabian Rübekohl (9. Minute), Lucas Jokisch (29.) und ein Eigentor von Wilmersdorfs Abwehrchef Erdal Özdal (36.) hatten die Partie gedreht, bevor erneut Robben (37.) zum 2:3 verkürzen konnte. Nach dem Platzverweis für Schedlinski taten sich die Gastgeber aber sehr schwer, so dass der SC Gatow nahezu folgerichtig zu guten Torchancen kam: Kai Hörschlein (53.) und Philipp Schulz (59.) stellten die Weichen auf Sieg. Das 3:5, das Robert Häsen mit einem Foulelfmeter in der Schlussminute erzielen konnte, kam für den 1. FC zu spät.
Ein Mann fehlte
„Ich denke schon, dass die gelb-rote Karte für unsere Niederlage letztlich mit ausschlaggebend war“, erklärte Führungsspieler Häsen kurz nach dem Abpfiff. Die Gäste hatten dadurch sehr viele Freiräume – vor allem im Zentrum – und nutzten diese sehr gut. Der 1. FC hingegen versuchte sein Heil nach dem Wechsel oft mit langen Bällen auf Sturmspitze Robben. Doch diese Bälle kamen allzu oft und viel zu schnell wieder zurück. „Mit einem Mann mehr hätten wir auch nach dem Wechsel kompakter stehen und das Spiel beim Stand von 2:3 viel ruhiger angehen können“, erläuterte Häsen weiter. „Ich denke schon, dass wir dieses Spiel mit Elf gegen Elf nach der Pause noch gedreht hätten.“
Saisonauftakt verpatzt
Der Saisonauftakt ist verpatzt. Doch in letzter Konsequenz haben die Wilmersdorfer damit auch nur ein Spiel verloren. Und mit dem SC Gatow gastierte ein Team im Volkspark, dem einige Experten eine richtig gute Saison zutrauen. Auf die Frage, ob die Zuschauer in dieser Partie zwei Favoriten auf den Aufstieg gesehen hätten, reagierte Häsen zunächst mit einem Lachen: „Es ist lustig zu hören, dass wir quasi schon aufgestiegen sind, weil alle immer sagen: Wilmersdorf ist der Topfavorit. Wenn es so leicht wäre, wären wir gar nicht erst abgestiegen. Wir haben uns gut verstärkt – keine Frage. Aber wir müssen uns einspielen und brauchen entsprechend Zeit. Und die anderen können – wie heute gesehen – auch ganz gut kicken.“ Häsen betonte aber auch, dass das Team genug Qualität besitze, um vorn mitzuspielen. „Wir machen uns überhaupt keinen Druck. Wir möchten aufsteigen, müssen es aber nicht.“
Vermutlich wird es ohnehin ein paar Wochen dauern, bis man abschätzen kann, welche Teams tatsächlich eine gute Rolle in der Landesliga, Staffel zwei spielen werden. Die Wilmersdorfer können sich in jedem Fall am Sonntag, 27. August, erneut beweisen. Dann gastiert man beim FC Brandenburg. Die Partie auf dem Sportplatz an der Sömmeringstraße wird um 14 Uhr angepfiffen. min
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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