Initiatoren der School-Finals haben viel erreicht

97 Streetball-Teams - unter ihnen Nicolas Petermann (gelb) mit "Die schnellen Mücken" - trafen sich zum Vorentscheid der School-Finals. | Foto: Nittel
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Wilmersdorf. Wenn am Donnerstag, 3. Juli, ab 9 Uhr zum mittlerweile 21. Mal die Endrunde der School-Finals-Berlin, dem Streetball-Event der Hauptstadt, im Horst-Dohm-Eisstadion ausgerichtet wird, werden rund 130 Schülerteams aus ganz Berlin um den Sieg in einer der zehn Altersklassen streiten.

Mit dabei werden dann auch drei Teams aus Wilmersdorf sein, die sich beim vierten und letzten Vorentscheid am 27. Juni an gleicher Stätte qualifizieren konnten: "Die Basketballspieler" von der Nelson-Mandela-Schule triumphierten bei den Herren der Jahrgänge 1996 und älter. In der gleichen Altersklasse qualifizierten sich auch "The 3 Swaggy Naggy laggy Paggy Waggy" von der Friedrich-Ebert-Oberschule auf Platz drei. Und auch "Madiba BC" schaffte mit Rang drei bei den Jungen der Jahrgänge 2003/04 den Sprung in die Endrunde.

Ziel dieser Veranstaltung war es von der ersten Stunde an, ein Spiel zu kreieren, dass komplett ohne Schiedsrichter durchgeführt wird, in dem die Kinder und Jugendlichen fair und respektvoll miteinander umgehen und mögliche aufkeimende Konflikte eigenständig und verbal lösen. "Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass sich dieses Spielprinzip durchsetzen wird. Aber: Ja! Eindeutig Ja! Es hat sich etabliert und es funktioniert", freut sich Mathias Ramsauer von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Der Initiator und Organisator wird auch in diesem Jahr bei der Durchführung der School-Finals vom Streetball-Team der gemeinnützigen Gesellschaft für Sport und Jugendsozialarbeit tatkräftig unterstützt.

Dass es in all den Jahren nicht immer ohne Streit abging, ist aber auch völlig klar: "Ich werde nie vergessen, wie sich hier in Wilmersdorf mal eine Handvoll Mädchen im wahrsten Wortsinn in die Haare geraten sind. Zivilfahnder mussten dazwischen gehen und die jungen Damen trennen."

Ramsauer und sein Team haben mit ihrer Arbeit aber auch außerhalb der School-Finals viel erreicht: "Heute sieht man auf den Straßen doch immer mehr Kinder, die einen Basketball und keinen Fußball unter dem Arm tragen", freut sich der 65-Jährige, der in diesen Tagen seiner Pensionierung entgegensieht. Darüber hinaus sind mittlerweile knapp 300 Streetball-Plätze in ganz Berlin entstanden. Und die Kinder und Jugendlichen setzen auch dort die Regeln, die sie bei den School-Finals gelernt haben, selbstständig um. "Ich habe von einem Platz in Wilmersdorf gehört, da spielen dienstags die Griechen, mittwochs die Kroaten und donnerstags andere Jungs. Die teilen sich diesen Platz. Und das klappt - ohne, dass sich jemand von außen einmischen muss", weiß Ramsauer zu berichten. "Und mal ganz nebenbei: Wenn Kinder in einem Verein oder auch nur auf der Straße miteinander spielen, kommen sie gar nicht erst auf den Gedanken, irgendeinen Mist zu verzapfen."

Zu einem kleineren Vorfall kam es aber auch am vergangenen Freitag: Ein Schüler soll seinen Gegenspieler verbal dazu aufgefordert haben, unschöne Dinge mit seiner Mutter zu tun. "Na, dann wollen wir uns den jungen Mann mal anschauen", sagte Matthias Ramsauer, bevor er seinen - wie er selbst sagt - Respekt einflößenden 1,95 Meter großen und 100 Kilogramm schweren Körper in Richtung Unruhestifter in Bewegung setzte. Für den jungen Mann dürfte die Veranstaltung nur wenige Momente später zu Ende gewesen sein.

Michael Nittel / min
Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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