Mehr Sicherheit und mehr Komfort
Innensenatorin und Bäderchef stellen neues Konzept für Berliner Sommerbäder vor
Ausweiskontrollen, Videoüberwachung, höhere Zäune und mehr Wachleute. Das sind Maßnahmen, mit denen die Berliner Bäder-Betriebe in die diesjährige Sommerbadesaison starten. Sie sollen das sommerliche Badevergnügen in den Freibädern sicherer machen.
Aber das Baden soll auch komfortabler werden. Innen- und Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) und Bäderchef Johannes Kleinsorg stellten auf einer Pressekonferenz ein umfangreiches Paket an Service- und Sicherheitsmaßnahmen für die Sommersaison 2024 vor.
Nach den Ausschreitungen in einigen Sommerbädern der Stadt setzen die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) auch in diesem Jahr auf Ausweispflicht in allen und Videoüberwachung an den Eingängen ausgewählter Bäder. Badegäste ab 14 Jahre kommen nur in die Bäder, wenn sie einen gültigen Lichtbildausweis vorlegen. An den Eingängen der „Problembäder“ Pankow, Kreuzberg, Am Insulaner und Neukölln bleibt auch die Videoüberwachung erhalten. „Die Sommerbäder sind ein Ort, an dem die Besucher ihre Freizeit verbringen, Erholung suchen und sich gesund bewegen können“, sagte Iris Spranger. Dazu gehöre auch, dass sich alle Gäste und Mitarbeiter sicher fühlen.
2,5 Millionen Euro wurden im vergangenen Jahr für mehr Sicherheit ausgegeben. Diese Summe soll auch in dieser Saison wieder eingesetzt werden. Investiert werden soll das Geld unter anderem in höhere und sichere Zäune. Dort, wo es notwendig ist, werden die Zäune auf 3,50 Meter erhöht. „Zum Hochsicherheitstrakt sollen die Bäder jedoch nicht werden“, versichert Johannes Kleinsorg. Mit Stacheldraht sollen die Zäune nur in Ausnahmefällen versehen werden. Polizei und Bäderbetrieben stehen zudem in engem Austausch. An einigen Bädern sind mobile Wachen der Polizei vorgesehen und es wurde eine Arbeitsgruppe Sicherheit in Bädern eingerichtet. Wachleute und Mitarbeiter sind in Deeskalationstrainings geschult worden, um besser auf Tumulte vorbereitet zu sein.
Lange Warteschlangen sollen möglichst vermieden werden. Daher haben die BBB ihren Onlineshop noch einmal deutlich verstärkt. Erstmals sind in diesem Sommer alle Tickets auch online erhältlich. Um einen Anreiz zu schaffen, sind Online-Tickets zehn Prozent günstiger. Zudem sorgt ein Ampelsystem auf der BBB-Webseite für mehr Transparenz über die Auslastung der Bäder. Zeigt beispielsweise die Ampel Orange, bedeutet das ein starkes Besucheraufkommen und der Ticketverkauf wird eingestellt. Nur mit bereits erworbenen Tickets ist der Einlass noch möglich. Steht die Ampel auf Rot, geht nichts mehr. Das Bad ist voll und ein Einlass ist auch mit schon gekauften Karten nicht mehr möglich. Erworbene Karten bleiben jedoch sieben Tage gültig. Auch die Online-Tickets sind in dieser Saison personalisiert und nicht übertragbar.
Die Bäder Pankow, Neukölln, Kreuzberg, Am Insulaner und Humboldthain werden zu digitalen Pilotbädern. Dort setzen die BBB in der Hochsaison nahezu vollständig auf Online-Tickets. In diesen Bädern haben die Kassen täglich nur bis 10 Uhr geöffnet. Bei großem Andrang werden – wo es möglich ist – zusätzliche Eingänge geschaffen. In einem weiteren Pilotversuch wird in den Sommerbädern Pankow und Neukölln eine Hilferuf-App getestet. Per Knopfdruck können bei Gefahr mit dem Handy Helfer aus dem unmittelbaren Umfeld alarmiert werden. Die Einführung der App soll Anfang Juni starten.
In zahlreichen Bädern sind zusätzliche Sport- und Bewegungsangebote geschaffen worden. Für einige Bäder sind betreute Sportangebote geplant, die von Pädagogen und Sozialarbeitern begleitet werden.
Im vergangene Jahr wurden in den Sommerbädern insgesamt 1,7 Millionen Eintritte gezählt. „Wir gehen auch in diesem Jahr von einer vergleichbaren Zahl aus“, sagt Bäderchef Kleinsorg. Mit dem neuen Konzept hoffen er und Senatorin Spranger, dass die Badegäste ihren Aufenthalte friedlich und ohne Krawalle genießen können.
Alle Infos auf www.berlinerbaeder.de.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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