Sport und Bewegung
Sport-Gesundheitspark hilft auch bei Post-Covid
Den Sport-Gesundheitspark (SGP) gibt es jetzt schon seit fast 35 Jahren. 1988 wurde der gemeinnützige Verein als Modelleinrichtung für Gesundheitssport in Berlin gegründet. Heute zählt er zu den größten Sportvereinen der Hauptstadt mit einem umfassenden Angebot für sportliche Betätigung und sportmedizinischer Beratung. Die Idee war von Anfang an die Zusammenarbeit von Medizin und Sport.
Heute sind im Sport-Gesundheitspark an der Forckenbeckstraße über 6000 Mitglieder in rund 1000 Trainingsgruppen aktiv. Das ist angesichts der Corona-Pandemie eine beachtliche Zahl. „Im Jahr 2020, also vor Corona, hatten wir mit rund 7000 Mitgliedern den höchsten Mitgliederstand“, sagt Emily Lux, Leiterin für Marketing und Kommunikation im Verein. Den drastischen Rückgang der Zahlen begründet sie mit den stark eingeschränkten Angeboten während der Pandemie. „Auch wir hatten mit Corona zu kämpfen.“ Es wurden zwar auch Sportangebote für zu Hause entwickelt und 25 Trainingsvideos auf Youtube veröffentlicht, „doch nicht alle Mitglieder finden sich in den digitalen Medien zurecht“, sagt Lux. Das Durchschnittsalter der Mitglieder liegt immerhin bei 65 Jahren.
„Zurück zu alter Stärke“
„Zurück zu alter Stärke“ will ein Angebot führen, welches ebenfalls aufgrund der Pandemie neu entstanden ist. Es richtet sich an Menschen, die eine Covid-19-Infektion überstanden haben und nun unter den Folgeerscheinungen leiden. Das Angebot „Post-Covid-Sport“ hilft dabei, Symptome zu bekämpfen und den Körper wieder stark und belastbar zu machen. Hedda Röschert ist eine Teilnehmerin der Post-Covid-Gruppe. Die heute 82-Jährige ist gleich im März 2020 an Corona erkrankt. „Ich lag sechs Wochen im Koma und musste beatmet werden“, erzählt sie. Insgesamt vier Wochen lag sie im Krankenhaus. Danach konnte sich die einst so aktive Frau kaum bewegen, noch immer hat sie mit Gleichgewichtsstörungen und Kurzatmigkeit zu kämpfen. Jetzt macht sie beim Lungensport mit. „Ich übe sehr viel und seit Kurzem kann ich wieder allein und ohne Treppengeländer die Treppe laufen“, sagt sie. In der Gruppe fühlt sie sich in guten Händen. Ein Experte für Reha- und Herzsport ist immer in der Nähe. Während des Trainings werden zudem alle Übungen auf ihre Bedürfnisse abgestimmt.
Kurse für übergewichtige Kinder
Seit 1995 kümmert sich der SGP auch um die Kindergesundheit. „Pfundige Kids“ hieß das Programm, das sich an übergewichtige und leistungsschwache Kinder richtet. Seit 2003 läuft das am Wilmersdorfer Standort ansässige Programm unter dem Namen „Fidelio“ und wurde mehrfach ausgezeichnet. Es vermittelt Kindern mit motorischen Schwierigkeiten die Freude an Bewegung. Aktuell nehmen rund 230 Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren teil und nutzen regelmäßig das vielfältige Angebot. „Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß die Kinder an der Bewegung haben. In der Gruppe sind sie unter Gleichgesinnten und keine Außenseiter mehr“, erklärt Emily Lux den Erfolg des Programms. Die Kinder spornen sich gegenseitig an und kommen schnell zu Erfolgserlebnissen. Dazu trägt auch eine gesunde Ernährung bei. Tipps und Anregungen gibt es beim gemeinsamen Kochen. Inzwischen und vor allem auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie haben mehrere Berliner Bezirke Interesse an „Fidelio“ angemeldet. Gerade während Corona haben sich Kinder und Jugendliche deutlich weniger bewegt.
Seit 2003 ist das Zentrum für Sportmedizin fester Bestandteil des SPG. Jeder, der sich einer Trainingsgruppe anschließen möchte, wird zuvor umfassend von einem Sportmediziner oder Therapeuten beraten. Es wird der aktuelle Leistungsstand ermittelt und gemeinsam ein passendes Angebot herausgesucht. Neben speziellen Checks und Leistungsdiagnostik gehören auch Ernährungs- und Trainingsberatung durch Experten dazu.
Weitere Informationen zum Sport- Gesundheitspark und dem Zentrum für Sportmedizin auf www.sportgesundheitspark.de/.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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