Uli Borowka unterstützt das Projekt "Junger Fußball"
Der ehemalige Fußball-Profi und Nationalspieler, der selbst stark alkoholabhängig war und mittlerweile seit 13 Jahren - nach dem Entzug in einer Suchtklinik - trocken ist, wurde am 27. April als neuer Schirmherr präsentiert. Borowka sei die perfekte Galionsfigur für dieses Projekt, weil er nicht nur offen und ehrlich mit seiner Vergangenheit umgegangen sei, nichts verheimlicht und nichts beschönigt habe, sondern total positiv ausgerichtet ist, etwas bewegen und Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, aufklären und warnen will, freut sich Projektleiter Boris Knoblich vom Tannenhof über das Engagement des neuen Schirmherrn. Borowka spreche die Sprache der Kinder und Jugendlichen. "Damit entspricht er unserer Idee mit den Vorbildern in unseren Anti-Gewalt-Workshops und dem Suchtaufklärungsstand, den wir ganz bewusst niedrigschwellig und kindgerecht gestaltet haben."
Das Projekt mit seiner einzigartigen Mischung aus Fairplay-Workshops und einem Streetsoccer-Turnier richtet sich an Mädchen und Jungen im Alter von zwölf bis 15 Jahren. Das Besondere: Zunächst wird in Anti-Gewalt-Workshops mit so genannten FairPlayTrainern über Themen wie ein vernünftiges Miteinander auf und neben dem Fußballplatz, Respekt und Fairplay sowie über den Missbrauch von Alkohol und Drogen diskutiert. Erst im Anschluss darf gekickt werden.
Uli Borowka hat die Veröffentlichung seiner Biografie "Volle Pulle" im Jahr 2012, in der er schonungslos darstellt, wie der Alkohol seine Fußballkarriere und sein Privatleben zerstört hat, genutzt, um auf die Ursachen und Auswirkungen des suchtbedingten Alkohol- und Drogenkonsums aufmerksam zu machen. Seit Jahren setzt er sich persönlich für Betroffene ein, ist in der Prävention aktiv und hat vor zwei Jahren mit Mitstreitern den Verein Suchtprävention und Suchthilfe gegründet. Die Ideen seines Vereins und die des Projekts "Junger Fußball" seien sich so ähnlich, dass sich eine Zusammenarbeit einfach angeboten habe, erläutert der 52-Jährige sein Engagement. Durch Kooperationen dieser Art könne man gemeinsam mehr erreichen und weiter wachsen. Borowka abschließend: "Offenheit motiviert andere Menschen, sich selbst ihrer Sucht und den Problemen, die daraus resultieren, zu stellen." Und den Kindern und Jugendlichen wolle und müsse man aufzeigen, dass man mit Alkohol und Drogen wirklich alles zerstören kann, was einem wichtig ist.
In diesem Jahr wird es insgesamt vier Aktionstage von "Junger Fußball" geben: Den Auftakt wird am Sonnabend, 9. Mai, die Liebig-Schule in Neukölln machen, bevor das Projekt in Spandau, Potsdam und Kreuzberg gastieren wird.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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