Winterpause stoppt den guten Lauf des BSC
"Schade, dass jetzt die Winterpause kommt. Wir haben einen so guten Lauf", erklärte der Coach nach dem grandiosen 4:1-Auswärtserfolg am 7. Dezember, dem letzten Hinrundenspiel, gegen den Tabellenvierten CFC Hertha 06. Nur eine Woche zuvor hatte der BSC im direkten Duell der Kellerkinder den VfB Hermsdorf mit 3:1 bezwungen und wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt gesammelt.
Mit fünf Siegen, drei Remis und schon neun Niederlagen überwintert der BSC, der mit dem Ziel in die Saison gestartet war, unter die ersten Sieben zu kommen, nur auf Platz 14. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang, der zurzeit vom TSV Rudow belegt wird, beträgt nur zwei Punkte.
Und damit ist klar: In dieser Saison geht es einzig um den Verbleib in Berlins höchster Spielklasse. Und das wird schwer genug. Denn die Liga, in der mehr als die Hälfte aller Teams in der Tabelle dicht gedrängt noch in Abstiegsgefahr geraten könnte, ist sehr ausgeglichen besetzt: An guten Tagen kann jedes Team jedes andere schlagen. Als bestes Beispiel dafür kann man das abgeschlagene Schlusslicht SC Gatow heranziehen, das vier seiner sieben Punkte gegen die Topteams Tennis Borussia und Tasmania erzielen konnte.
Diese Ausgeglichenheit bedeutet, dass man vermutlich eine hohe Punktzahl erreichen muss, um mit dem Abstieg nichts zu tun zu haben. Aber Vorsicht: Es wird schon wieder gemunkelt, dass sich das eine oder andere finanzstarke Team in der Winterpause verstärken könnte. Die Karten werden also auch im Tabellenkeller neu gemischt.
Doch woran liegt es, dass der BSC in dieser Spielzeit den eigenen Erwartungen hinterher hinkt? Zum einen blieb man nicht vom Verletzungspech verschont, Leistungsträger fielen zum Teil für mehrere Wochen aus. Nach einem schwachen Saisonauftakt mit nur einem Sieg, drei Remis und zwei Niederlagen sowie dem Pokal-Aus gegen Stern 1900 musste Coach Martin Krüger seinen Hut nehmen. Michael Wolf übernahm und startete prompt mit einem Sieg und fünf Niederlagen!
Doch seit dem 1:0-Erfolg beim Köpenicker SC am 9. November ist ein deutlicher Aufwärtstrend festzustellen. Dass die junge Truppe von der Hubertusallee Fußball spielen kann, weiß jeder. Doch nun scheint sie auch in der Lage, die Philosophie des neuen Trainers umzusetzen. Und man hat das Kämpfen gelernt, die vermutlich wichtigste Tugend, die man im Abstiegskampf in die Waagschale werfen muss.
Der 4:1-Erfolg bei Hertha 06 basierte in erster Linie auf einer tollen Zweikampfquote. Selbst nach der Gelb-Roten-Karte für Torjäger Christopher Jeckl, mit sieben Treffern bis dato der Toptorschütze bei den Wilmersdorfern, ließ man nicht locker und erkämpfte sich diesen Sieg im wahrsten Wortsinn.
So darf man gespannt sein, wie engagiert der Berliner SC aus der Winterpause zurückkehren wird. Das erste Spiel am 15. Februar wird gleich ein wichtiger Gradmesser sein. Dann geht es erneut gegen den Tabellennachbarn und direkten Kontrahenten im Abstiegskampf, den VfB Hermsdorf.
Autor:Michael Nittel aus Reinickendorf |
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