Siegfried, Rhein und Nahe freuen sich
Brunnen auf dem Rüdesheimer Platz sprudelt wieder

Wasser belebt. | Foto: KEN
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Lange genug haben Rhein und Nahe kein Wasser gehabt; keine Sorge, nicht die echten Flüsse. Die Rede ist von ihren Personifizierungen aus Sandstein, die gemeinsam mit der zentralen Figur des Rosslenkers über dem Becken des Siegfriedbrunnens auf dem Rüdesheimer Platz thronen. Zu ihren Füßen sprudelt das kühle Nass wieder.

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) haben die Brunnenanlage dieser Tage in Betrieb genommen. Die Wasserbetriebe sind für die Zierbrunnen in der Stadt zuständig. Die Prüfprotokolle des Straßen- und Grünflächenamtes seien an die Wasserbetriebe übergeben und von ihnen auf Vollständigkeit überprüft worden, sodass der Brunnen angeschaltet werden konnte, sagt BWB-Sprecher Stephan Natz.

Aber warum Prüfprotokolle und Nachprüfungen und nicht einfach ein Knopfdruck im Frühjahr? Dazu erklärt Stephan Natz: „Auf dem Rüdesheimer Platz war die zentrale Elektroverteilung, die neben dem Brunnen auch den Strom für das Weinfest und andere Dinge regelt, so defekt, dass diese Kästen am Bürgersteig an der nordwestlichen Platzecke komplett erneuert werden mussten.“ Dafür aber sei der Bezirk zuständig, so Natz weiter. Solche Investitionen, sagt der BWB-Sprecher, seien nicht über die Brunnenserviceverträge mit den Berliner Wasserbetrieben abgedeckt.

Schließlich hat das Bezirksamt für die Reparatur an der Elektroanlage eine Fachfirma beauftragt. Die Techniker kamen und stellten fest, dass auch die Stromzähleranlage einer Überholung bedurfte – bis September. Zum Glück wurde seitens des Bezirks eine temporäre Reparaturlösung für die Elektrik gefunden, damit das Wasser im Siegfriedbrunnen in diesem Jahr doch noch plätschern kann. Am 13. August fand eine gemeinsame Begehung der Anlage mit den Berliner Wasserbetrieben statt mit dem Ergebnis: Der denkmalgeschützte Brunnen kann laufen.

Mit dem Siegfriedbrunnen auf dem Rüdi gibt es immer wieder Probleme. Im Frühjahr 2018, kurz vor dem Start der Brunnensaison, wurden Hohlräume im Inneren des Sockels festgestellt, die erst noch saniert werden mussten. Anwohner und Bezirksverordnete fragten sich, wieso der Schaden nicht früher entdeckt und behoben worden sei. Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) erklärte damals, die bezirklichen Brunnenanlagen würden aus Kapazitätsgründen nicht regelmäßig, sondern nur gelegentlich überprüft.

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

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