Upcycling am Fehrbelliner Platz
Schüler des Heinz-Berggruen-Gymnasiums präsentieren kreative Projekte

Luna, Annie und Lina (von links) haben Sitzflächen und einen kleinen Tisch gebaut, die ganz einfach auf Treppenstufen gelegt werden können.  | Foto:  K. Rabe
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Wo sitzen die Gäste des Streetfood-Marktes am Fehrbelliner Platz und wie transportieren sie ihr Mehrweggeschirr? Diese Fragen haben Schüler des Heinz-Berggruen-Gymnasiums in zwei Upcycling-Projekten kreativ gelöst.

An jedem Dienstag und Donnerstag verwandelt sich der Fehrbelliner Platz mit seinem Streetfood-Markt in einen großen Mittagstisch. Wo aber die hungrigen Besucher gemütlich essen und wie sie ihr Mehrweggeschirr transportieren können, damit haben sich Schüler und Schülerinnen des Heinz-Berggruen-Gymnasiums in zwei Upcycling-Projekten beschäftigt. In der vergangenen Woche präsentierten die neunten und zehnten Klassen ihre Ergebnisse auf dem Markt am Fehrbelliner Platz.

Eddie, Vadim und Aaron (von links) haben ihre mobilen Sitzmöbel an einem Baum aufgebaut | Foto: K. Rabe
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Ein halbes Jahr lang zeichneten, sägten, nähten und gestalteten die Schüler und Schülerinnen ihr Projekt. Sie beobachteten das Treiben auf dem Markt und stellten fest, dass es kaum Sitzmöglichkeiten auf dem Platz gibt. Der neunte Jahrgang Wahlpflicht Kunst entwickelte unter der Leitung von Peter Rist und der Architektin Alkistis Thomidou „urbane Möbel“. Sie entwarfen mobile Sitz- und Ablageflächen für eine schnelle Mittagspause. Diese Sitz- und Ablageflächen folgen dem Prinzip „Design for Disassembly“ (Design zur Demontage), das eine einfache Demontage und Wiederverwendung ermöglicht. Die Möbel laden Marktbesucher ein, ihre Speisen bequem vor Ort zu genießen. Sie fügen sich mit minimalen Eingriffen harmonisch in die Architektur des Platzes ein. So haben Eddie, Vadim und Aaron eine Sitzgelegenheit mit kleinem Tisch entwickelt, an dem Marktbesucher ihren Imbiss gemütlich einnehmen können. Die 14-jährigen Schüler hatten sich den Platz an einem Baum vorher ausgesucht und ihr Möbelstück perfekt den Gegebenheit angepasst. Luna (15), Annie und Lina (beide 14) haben sich darüber Gedanken gemacht, wie unkompliziert für Sitzmöglichkeiten im Freien gesorgt werden könnte. Sie haben aus alten Holzpaletten Sitz- und Ablageflächen gebaut, die ganz einfach auf eine Treppenstufe gelegt werden können. „Das ist mega praktisch, denn darauf sitzt man sauber und trocken. Die Möbel sind überall einsetzbar“, erklärt Luna. Die drei Mädchen haben ihre Kreationen auf der Treppe zum Bürgeramt am Hohenzollerndamm aufgebaut.

Die 15-jährige Selma hat eine kunstvolle Picknickdecke entworfen und genäht.  | Foto: K. Rabe
  • Die 15-jährige Selma hat eine kunstvolle Picknickdecke entworfen und genäht.
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In einem zweiten Projekt wurde nach einer praktischen Lösung für den Transport von Mehrweggeschirr gesucht. Gemeinsam mit ihrer Lehrerin Anna-Lydia Menzel hat der zehnte Jahrgang Wahlpflicht Kunst Take-Away-Utensilien entworfen und aus alten Ausstellungsbannern genäht. Entstanden sind originelle Behältnisse, in denen all das transportiert werden kann, was für eine Mahlzeit unterwegs benötigt wird. Die 16-jährige Bissan entwickelte und nähte beispielsweise eine ganz besonders praktische Tasche. An der Seite der geräumigen Tasche gibt es ein Fach für Besteck und der Clou ist ein integrierter kleiner Tisch. Die 15-jährige Selma hat ein farbenfrohe Picknick-Decke genäht. Ihre Arbeit sei sehr herausfordernd gewesen, denn das Material des verwendeten alten Werbebanners sei nicht ganz einfach zu bearbeiten gewesen, erklärt sie. Am Ende ist ein kleines Kunstwerk entstanden.

Alle Arbeiten entstanden parallel zur Ausstellung „Mahlzeit – Feldforschung am Fehrbelliner Platz“ der Künstlerin Stella Flatten, die zuvor in der Kommunalen Galerie Berlin zu sehen war. Unterstützt wurde das Projekt von Sigrun Adam-Angermann und dem Atelier in der Kommunalen Galerie Berlin.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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