Schafe weiden in der Südkurve
Vierbeinige Rasenmäher unterstützen Grünflächenamt

Schäfer Björn Hagge treibt die kleine Schafherde zu ihrem neuen Einsatzort.  | Foto: K. Rabe
8Bilder
  • Schäfer Björn Hagge treibt die kleine Schafherde zu ihrem neuen Einsatzort.
  • Foto: K. Rabe
  • hochgeladen von Karla Rabe

Grünflächenpflege kann auch zur Attraktion werden – zumindest wenn der Job von einer Herde Schafe erledigt wird. In der vergangenen Woche übernahmen 30 wollige Vierbeiner die Arbeit des Grünflächenamtes im Horst-Dohm-Eisstadion und sorgten dafür, dass Grünpflege zu einem Hingucker wird.

„Schafe frei“ rief Umweltstadtrat Oliver Schruoffeneger (Bündnis 90/Grüne) in die kleine Runde aus Schaulustigen und gab damit gewissermaßen den Startschuss für den ungewöhnlichen Arbeitseinsatz in der Südkurve des Eisstadions. Zuvor informierten er und Bezirksamtskollegin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) über das Projekt, das im Wilmersdorfer Stadion in diesem Jahr Premiere hatte. Die Grünpflege sei am Hang der Südkurve des Stadions sehr aufwendig, erklärte Schruoffeneger. Dem wuchernden Grün mit dem Rasenmäher zu Leibe zu rücken, funktioniere hier nicht. „Aber wir haben festgestellt, dass der Bereich für Schafe ideal ist. Sie finden genug Futter und können in Ruhe grasen.“ Er hofft genauso wie die für Sportstätten zuständige Stadträtin Heike Schmitt-Schmelz, dass das Konzept aufgeht und unterm Strich eine Entlastung und ökologische Aufwertung herauskommt.

Ehrenrunde im Stadion

Bevor die blökende Herde ihren neuen „Fresstempel“ erobern konnte, drehte sie mit ihrem Schäfer Björn Hagge eine Ehrenrunde im Stadion. Eskortiert wurden die Tiere von Julie und Jamie, den beiden wachsamen Border Collies. Hagge ist ein sogenannter „Stadtschäfer“. Er ist stolz auf seine Tiere, denn die gehörnten Gotlandschafe oder auch Guteschafe zählen zur ältesten Landschafrasse Schwedens. In Schweden gehört die Rasse zum Kulturerbe.

Hagges Herde besteht inzwischen aus rund 500 Tieren. In kleinen Gruppen sind sie in ganz Berlin im Einsatz. Unter anderem grasen sie am Hahneberg in Spandau und sogar auf dem Dach der Max-Schmeling-Halle in Prenzlauer Berg. In Charlottenburg-Wilmersdorf werden die Tiere zur Landschaftspflege im Schanzenwald hinter der Waldbühne und im Schlosspark eingesetzt.

Weiter geht's anschließend zum Sportstadion

Wenn die Südkurve im Horst-Dohm-Eisstadion abgefressen ist – dazu brauchen die Tiere etwa drei bis vier Tage –, zieht die Herde weiter. Dann geht es zum benachbarten Sportstadion Wilmersdorf. Hier werden sie sich vor allem über die dicht bewachsenen Bäume und Büsche auf den Tribünenflächen hermachen. Eschenahorn oder Brombeerbusch werden ebenfalls sonst von den Mitarbeitern des Grünflächenamtes beschnitten. Passiert das nicht regelmäßig, können die Sträucher bis zu drei Meter hoch wachsen. Wenn die Blätter und Zweige jedoch von Schafen abgefressen werden, wird das schnelle Wachstum verhindert. Das spart Geld.

Im September werden die Schafe voraussichtlich noch einmal ihren Dienst in den Wilmersdorfer Sportstätten antreten. Dann sei ein zweiter Beweidungsgang fällig, erklärt Schäfer Hagge. In der Regel reicht das auch. Es sei denn, der Sommer wird sehr feucht. Dann wird es wohl eine Sonderschicht geben.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

32 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 458× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 744× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 723× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.118× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.