Mit der Straßenbahn zum Grunewald
Naturfreunde Berlin stellen weiteren Vorschlag für mögliche Tramlinie vor

Eine Straßenbahnlinie über den Fehrbelliner Platz würde auch die Bundes-, Landes- und Bezirksbehörden besser an den ÖPNV anbinden. Tausende Mitarbeiter kommen derzeit mit dem Auto zur Arbeit.  | Foto:  K. Rabe
  • Eine Straßenbahnlinie über den Fehrbelliner Platz würde auch die Bundes-, Landes- und Bezirksbehörden besser an den ÖPNV anbinden. Tausende Mitarbeiter kommen derzeit mit dem Auto zur Arbeit.
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Die Straßenbahn-AG der NaturFreunde Berlin setzt ihre Spaziergänge entlang künftiger Straßenbahnlinien fort. Am 5. Mai wird auf einem Trassenspaziergang eine mögliche Straßenbahnlinie vom S-Bahnhof Grunewald über den Hohenzollerndamm bis zum Zoo vorgestellt.

Der Trassenvorschlag der Straßenbahn-AG verläuft im Detail vom S-Bahnhof Grunewald über das Roseneck und den Hohenzollerndamm bis zum Fehrbelliner Platz und von dort zunächst entlang des Preußenparks über die Brandenburgische Straße, anschließend über die Konstanzer Straße bis zum Olivaer Platz. Von dort geht es dann über die Lietzenburger Straße bis zum Bahnhof Zoo. Diese Diagonalverbindung soll der Ringbahnstation S-Hohenzollerndamm mehr Leben einhauchen, mehr Innenstädter „mit der Schiene ins Grüne“ fahren und nicht zuletzt den Fehrbelliner „Platz der Behörden“ besser anbinden.

Der Fehrbelliner Platz ist der größte Behördenstandort Berlins mit rund 30 000 Beschäftigten in den dort angesiedelten Bundes-, Landes- und Bezirksbehörden. Die meisten Mitarbeiter kommen mit dem Auto zur Arbeit, weil eine attraktive Anbindung fehle. Mit einer Schienenanbindung zur Ringbahn und Richtung Schmargendorf/Zehlendorf würde die Schienen-ÖPNV-Anbindung erheblich erweitert werden. Das wiederum könnte das Berufspendeln mit dem Auto reduzieren, erklärt die Straßenbahn-AG die Vorteile.

Auch die Bewohner von Schmargendorf und des westlichen Wilmersdorfs könnten von einer Straßenbahnlinie profitieren. „Sie erhalten eine Direktverbindung zum Bahnhof Zoo in die eine Richtung und an den Grunewald in die andere Richtung“, nennen die Naturfreunde Berlin die Chancen einer solchen Schienenverknüpfung. In der Konstanzer und Lietzenburger Straße würde die Linie für Verkehrsberuhigung sorgen. Durch die Straßenbahn bekämen die beiden Straßen in Abschnitten einen grünen Mittelstreifen, der als „grüner Raumteiler“ den Autoverkehr reduziere. Und auch der Ringbahnhof S-Hohenzollerndamm würde aus seinem Schattendasein geholt werden.

Die Tour am 5. Mai will die Augen für das stadtentwicklungspolitische Potential öffnen, das im Zusammenhang mit einer solchen Trassenplanung gehoben werden könnte. Im besten Fall ginge es einher mit der Auflage eines Bereichsentwicklungsplans für die Region um den Fehrbelliner Platz. Zugleich ziehe jede neue Straßenbahnverbindung aufgrund ihrer großen Attraktivität bisherigen Autoverkehr auf die Schiene. Im Umkreis des Fehrbelliner Platzes und der Konstanzer Straße mit der höchsten Luftbelastung Berlins sei dies von besonderer Relevanz, finden die Naturfreunde. Angeregt werden soll auch, dass der Bezirk die Trasse auf die Agenda für den Nahverkehrsplan setzt, der derzeit aktualisiert wird,

Der Spaziergang entlang der vorgeschlagenen Straßenbahntrasse startet am Sonntag, 5. Mai, 13 Uhr. Start des geführten Spaziergangs ist am S-Bahnhof Hohenzollerndamm vor dem Bahnhofsgebäude. Die Tour dauert zirka zwei Stunden. Die Teilnahme ist kostenlos. Weitere Infos und Anmeldungen per E-Mail an info@naturfreunde-berlin.de oder unter der Telefonnummer 810 56 02 50.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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