Amazon zieht ins Ku’damm-Karree: Neues Depot für Express-Zustellung von Waren

Adresse für den Online-Handel: Das größtenteils leerstehende Karree erfährt eine Zwischennutzung. | Foto: Thomas Schubert
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Charlottenburg. Während die meisten Altmieter das umbaureife Ku'damm-Karree verlassen, zieht es den Online-Versand Amazon genau hierhin. Von diesem zentralen Standort aus beliefert man Kunden in Berlin noch am gleichen Tag. Warum sind Anrainer und Bezirkspolitiker in Sorge?

Die Bestellung ergeht per Mausklick. Und nur wenige Stunden später empfängt der Kunde die gewünschte Ware aus den Händen eines Boten. Online einkaufen in einem bisher nicht gekannten Tempo – das ist etwas, das Amazon offenbar in den nächsten Monaten erproben will. Aber je schneller die Zustellung, desto wichtiger ein effektiver Warenumschlagplatz.

Als solchen hat Amazon nun das Ku'damm-Karree erkoren. Während der Streit um die Genehmigung für einen Umbau des maladen Areals kein Ende nimmt, füllt der Online-Versand die bestehenden leeren Räume mit neuen Leben. Dabei spielt sich die Zwischennutzung als Warendepot offenbar in den Räumen des früheren „Pro Markts“ im Erdgeschoss und im ersten Stockwerk ab.

"Verkehrlich zu bewältigen"

Die Zeitung „Die Welt“ hatte vor einigen Wochen enthüllt, dass der US-Versandriese am verkehrsgünstigen City West-Standort wohl bereits ab Mai 10 000 Artikel deponieren will. Und das Stichwort Verkehr ist es auch, das derzeit Bezirkspolitiker besonders umtreibt. Auf Anfrage der Grünen nannte Stadtrat Marc Schulte (SPD) die Details der Abmachung mit dem Bezirk. So umfasse die Genehmigung nur eine Zwischennutzung ab Oktober 2015 für drei Jahre. Täglich würden nicht mehr als drei bis vier 7,5 Tonnen schwere Laster das Gebäude ansteuern. Frühere Nutzer des Ku'damm-Karrees hätten hier weitaus mehr aufgeboten. „Verkehrlich ist das an dieser Stelle zu bewältigen“, schlussfolgert Schulte.

Dennoch überwiegen in den Reihen der Bezirksverordneten kritische Töne. Und das hängt auch damit zusammen, dass man eine Bedrohung für den ansässigen Einzelhandel befürchtet. Grünen-Bauexperte Volker Heise sprach offen aus, dass er Amazon für einen „Monopolkapitalisten“ hält. Und Arne Herz (CDU) hat zwar keine Zweifel, dass der Versandriese den Verkehr professionell abwickelt, sieht aber für das Ku'damm-Karree „keine ideale Nutzung“. tsc

Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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