Berlin: Unfälle durch moderne Abbiegeassistenten vermeidbar

Natürlich werden die meisten Verkehrsunfälle auch in der Hauptstadt Berlin durch Unaufmerksamkeit und menschliche Fehler verursacht. Was aber viele nicht wissen: Auch technische Fehler oder Mankos bei den Fahrzeugen können Auslöser sein. Das zeigt ganz deutlich die Diskussion, die sich um die Abbiegeassistenten für LKWs rankt. Denn diese werden durch den Berliner Senat zwar gefördert, aber diese Förderung wird aktuell zumindest schlecht angenommen. Schade - denn das Problem des toten Winkels und der daraus resultierenden gefährlichen Einschränkung der Sicht nach hinten wäre durch die smarten Assistenten gut vermeidbar. Dieser Beitrag fasst das Wichtigste zu diesem brisanten Thema zusammen.

Das Problem des toten Winkels unter der Lupe

Wenn sperrige Fahrzeuge - klassischerweise der LKW, aber auch das Wohnmobil - abbiegen, entsteht der sogenannte tote Winkel. Bereits in der Fahrschule lernt man, dass dieser Bereiche der Sichtkontrolle durch den Fahrer entzogen ist. Das erhöht die Unfallgefahr beträchtlich. Betroffen sind insbesondere Passanten und Radfahrer - so auch die Zahlen aus Berlin. Ebenfalls ein Problem stellen aber die parkenden Fahrzeuge dar, die durch LKW & Co. beschädigt werden. Meist werden Außenspiegel abgebrochen, aber auch größere Schäden, insbesondere auch des Lacks - sind keine Seltenheit. Besonders brisant: Viele LKW-Fahrer bemerken die Kollision gar nicht - oder geben vor, es nicht bemerkt zu haben. Die Beweisführung wird in solchen Fällen schwierig und muss durch den spezialisierten Kfz Gutachter in Berlin erbracht werden.

Was die Assistenten leisten

Die Abbiegeassistenten nutzen kluge Technik. Diese erlaubt es den Fahrern, das Abbiegen unter optimalem Schutz von Verkehrsteilnehmern und parkenden Fahrzeugen zu gestalten. Zum einen wird dies durch präzise Kameramodelle gewährleistet. Zum anderen verfügen die hochwertigen Abbiegesysteme aber auch über empfindliche Sensoren, die rechtzeitig vor eventuellen Kollisionen warnen. Zahlreiche Studien belegen, dass durch den Einsatz mit hohem Praxisbezug entwickelten Abbiegeassistenten viele Kollisionen vermeidbar seien.

Abbiegesysteme: Förderung durch den Berliner Senat

Sowohl durch den Bund als auch das Land Berlin werden Abbiegeassistenten gefördert. Doch die Berliner beantragen weniger Systeme, als es finanziell eigentlich umsetzbar wäre. Die Gründe sind wohl vielschichtig. Manche Fahrer dürften die Problematik bezüglich des gefährlichen Abbiegens vielleicht trotz aller Zahlen und Berichte tatsächlich noch unterschätzen. Aber sicherlich dürfte es die mangelnde Nachfrage auch verschärfen, dass die veranschlagte Fördersumme deutlich unterhalb des Budgets liegt, dass man für eine hochwertige Abbiegeassistenz ausgeben müsste. So wird tatsächlich eine wertvolle Option verschenkt, Unfälle zu vermeiden.

Europäische Regelung kommt

Die Berliner Befürworter der hoch effizienten Abbiegesysteme erhalten jedoch behördliche beziehungsweise rechtliche Unterstützung. Bereits seit Juli 2022 schreibt die EU vor, dass neue Fahrzeugtypen ausnahmslos ein Abbiegesystem integriert haben müssen. Ab Juli 2024 bestimmt die EU-Richtlinie dann, dass alle Fahrzeuge, die neu zugelassen werden, damit ausgerüstet sein müssen. Auch die Behörden aus Berlin werden dann Statistiken beauftragen und genau die einschlägigen Zahlen prüfen, wie sich diese Regelung auf die Verkehrssicherheit auswirkt. Vielleicht werden auch die Hauptstädter dann ein wirkungsvolles Instrument der Verhütung von durchaus vermeidbaren Gefahren haben.

Autor:

Annemarie Landmann aus Bezirk Mitte

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