Eisskulpturen am Stiel
Bezirksjury wählt zwei Projekte für die "Initiative Draussenstadt" aus
Schattenspiele im Schaufenster und Eisskulpturen aus der Rikscha: Zwei Projekte hat das Bezirksamt Mitte für die „Initiative Draussenstadt“ empfohlen. Die fördert Kunst und Kultur im öffentlichen Raum.
Mit fünf komplexen Schattenspielen im Schaufenster der „Studio//Bühne“ in Wedding präsentiert die Berliner Künstlerin Suse Weber im Monatsrhythmus Performances, Karikaturen, Fotos und Objekte. Die Schattenspiele in den Abendstunden werden filmisch dokumentiert und live im Internet über einen QR-Code gezeigt. Bei Tageslicht sorgen die präparierten Aufbauten für humorvolle Abwechslung im Stadtraum.
Das „Artists Playing Shadow“ ist eines von zwei temporären Projekten, das die Bezirksjury zur Vergabe von Fördermitteln aus der Initiative „Draussenstadt Mitte“ empfohlen hat. Die Initiative ist ein Programm des Kultursenats, aufgelegt in der Corona-Pandemie. Stadtweit subventioniert es künstlerische und kulturelle Vorhaben im Stadtraum, quasi als Soforthilfe. 2021 bewarben sich Künstler mit 108 Anträgen um Fördermittel in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro. Zur Verfügung stehen dem Bezirk Mitte aber nur 25 000 Euro, was der Jury die Entscheidung schwer machte. „Artists Playing Show“ soll nun 15 350 Euro als Finanzspritze erhalten. Projektlaufzeit ist von Mai bis August.
9650 Euro erhält die Künstlerin Julia Frankenberg, sofern die Empfehlung durchgeht. Frankenberg hat mit ihrer bildhauerischen Intervention „Squirt Eis on Bike“ überzeugt. In ihrem Projekt schlägt sie vor, aus einer Rikscha heraus Eisskulpturen am Stiel in verschiedenen Formen der weiblichen Prostata an Passanten zu verteilen. Das Kunstprojekt geht der Frage nach, warum die für das weibliche Lustempfinden zuständige Drüse bisher so wenig erforscht ist. Dazu erscheint eine Begleitbroschüre in mehreren Sprachen. Julia Frankenberg lebt in Hamburg und Berlin. Schon mehrmals war sie als „Artist in residence“ aktiv, unter anderem in Weimar und Hoa Binh (Vietnam). Sie malt, konstruiert, stellt Batiken her, formt und verformt. Ihr aktuelles Projekt soll von Mai bis Juni laufen.
Im Juli 2020 hatte der Senat beschlossen, für künstlerische Projekte im Stadtraum sieben Millionen Euro bereit zu stellen. Bewerben konnten sich freischaffende Künstler, Vereine oder Kulturinstitutionen.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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