STOLPERSTEINE
Erinnerung - im doppelten Sinne

8Bilder

Sie sind wieder da! Die Stolpersteine auf dem Bürgersteig Rathausstraße Ecke Spandauer Straße. Der Besucher des Nikolaiviertels erkennt die beiden glänzenden Gedenktäfelchen wenn er/sie den Blick vom Display ihres Smartphones mal kurz auf Fußweg fokussiert.
Warum ist dieser Hinweis für mich so wichtig?
Hier meine Geschichte mit Bildern, die vor mehr als sechs Jahren begann.

Ende März 2012 schrieb ich an den damaligen Bürgermeister Wowereit und den Kulturreferenten Schmitz als die Bauarbeiten der BVG für die U5 schließlich auf die Kreuzung ausgedehnt wurden.

„Im Schatten des Roten Rathauses wird unübersehbar gebuddelt. Vor dem inzwischen geschlossenen ‚Rathaus Café‘ sind zwei Stolpersteine eingelassen. KAUFHAUS NATHAN ISRAEL und WILFRIED ISRAEL.
Ich sehe höchste Gefahr, dass diese beiden Gedenkplaketten im Zuge der Bauarbeiten in den nächsten Tagen verschwinden werden. Die Bauarbeiter haben diese schon einmal verschüttet. Nun müssen die Platten bald aufgegraben werden. Was dann?
Ich dokumentiere die Beobachtung für Sie in der Anlage (Fotos) und mache mir große Sorgen. Ich wohne im Nikolaiviertel und weiß nicht so recht, wer für die vielen Aktionen rund um den U-Bahn-, Brücken-, Straßenbau zuständig ist. Durch Ihr Engagement für das jüdische Erbe in dieser Stadt sind Sie bekannt. Also wende ich mich gleich an Sie.“
Gez. FWZ

Anfang April 2012 bekam ich eine Antwort aus der Senatskanzlei:

„Vielen Dank für Ihre E-Mails vom 27. und 30. März 2012 an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Herrn Klaus Wowereit, sowie die Bürgerberatung des Regierenden Bürgermeisters. Ich wurde gebeten, Ihnen zu antworten.
Sie informieren, dass durch Bauarbeiten im Bereich der Kreuzung Spandauer Straße / Rathausstraße die dort verlegten Stolpersteine für Wilfried Israel sowie das Kaufhaus Nathan Israel in Gefahr sind, verschüttet zu werden. Ihre Sorge darüber kann ich gut nachvollziehen. Ich habe mir daher erlaubt, Ihre E-Mails an das zuständige Tiefbau- und Landschaftsplanungsamt des Bezirkes Mitte weiterzuleiten und gehe davon aus, dass man dort die nötigen Maßnahmen zur Rettung der Stolpersteine ergreifen wird.“
Gez. L.

Nun sind die Stolpersteine wieder zurück am ursprünglichen Ort.
Ich habe auf diesen Tag gewartet und hatte ein Putztuch aufbewahrt,
das am 9. November 2013 für Stolpersteine verteilt wurde. Die Bauarbeiten der BVG sind an dieser Kreuzung offenbar abgeschlossen. Nun glänzen die Bronzetäfelchen wieder. Nicht gerade auf Hochglanz poliert, aber immerhin deutlich heller als vorher.

Ich kann es mir nicht verkneifen, trotz vieler negativer Schlagzeilen über die Berliner Verwaltung, mal ein dickes Lob auszusprechen. Danke!

TEXT AUF DEN STOLPERSTEINEN

Hier stand Kaufhaus
NATHAN ISRAEL
Gegründet 1815
Arisiert 1939

WILFRIED ISRAEL
Jg. 1899
Kaufhauserbe
Retter
Jüdischer Kinder
Tot 1.6.1943

Autor:

Friedrich Zimmermann aus Bezirk Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 114× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 69× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 475× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.069× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.