Berliner Geheimnisse erkunden
Lange Nacht der Museen am 24. August in Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg
Ausstellungen und Führungen, Musik und Performance, schauen und mitmachen: Die Lange Nacht der Museen am Sonnabend, 24. August, hält wieder ein abwechslungsreiches Programm für ihre Besucher bereit – egal, ob interessiert an Geschichte, Kunst oder Naturwissenschaften. Thema in diesem Jahr: Berlin Secrets.
Mitte:
Der Bezirk Mitte bietet die wohl größte Auswahl an Möglichkeiten, sich bei der Langen Nacht zu unterhalten. 44 Museen mit 283 Veranstaltungen zeigt die offizielle Seite an. Hier eine kleine Auswahl:
"No Planet, No Pride!" heißt es im Museum für Kommunikation. Von 18 bis 2 Uhr feiert das Museum in der Leipziger Straße 16 Klimabewusstsein und Queerness, unter anderem mit der kritische Expresstour "God save the queers! Oh, and the planet too!" Dabei wird eine kritisch-queere Perspektive auf Objekte der techno-historischen Sammlung und der Kunstsammlung eröffnet. Die rund 30-minütige Tour findet zweimal statt: um 19.30 Uhr in deutscher und um 21.30 Uhr in englischer Sprache. Um 19 Uhr wird der Film "Queer Gardening" gezeigt. 24 LGBTQIA+-Gärtner führen in den USA und Kanada durch ihre Gärten und zeigen queere Gartengestaltungskonzepte. Der Film wird auf Englisch mit deutschen Untertiteln gezeigt und alle 90 Minuten wiederholt. Ein Kinder-Kreativ-Atelier, verschiedene Führungen durch das Museum, eine Climate Speakers’ Corner, eine pflanzliche Musik-Performance sowie ein Ball im Museumslichthof runden den Abend ab.
Die Geheimnisse altägyptischer Schriften lassen sich in der James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel erkunden, bei Führungen auf Deutsch, Englisch und auf Arabisch. Im Mittelpunkt steht dabei Elephantine, eine Nilinsel im Süden Ägyptens.
Die Berliner Unterwelten laden dazu ein, letztmalig die Licht- und Soundinstallation "Falling Sideways" zu erleben. Rund 25 Minuten dauert die Performance im AEG-Tunnel, Voltastraße 5-6, die die amerikanische Künstlergruppe "Seafoam Palace" eigens für die Akustik des Tunnels entwickelt hat. Besucher können sich auf eine Mischung aus Kunst, Licht, verwobenen Erzählungen und Klängen freuen, aber nur, wenn sie zuvor ein Zeitfensterticket gebucht haben. Das geht unter https://bwurl.de/1ab4.
Höhepunkte aus dem Education-Programm der Berliner Philharmoniker auf einer mobilen, aufklappbaren Bühne erwartet Besucher ab 21 Uhr im Palais Populaire. Zudem bietet das Museum Unter den Linden 5 stündlich Expressführungen durch seine Ausstellungen "Galli – Seht zu, wie ihr zurechtkommt" und "With Blue Birds" von Leiko Ikemura an. Die erste Führung startet um 18.30 Uhr, die letzte um 1.30 Uhr.
Das DDR Museum zeigt zur Langen Nacht den ersten queeren Film der DDR. "Coming Out" von Heiner Carow feierte am 9. November 1989 im Kino International Premiere. Das DDR Museum in der Karl-Liebknecht-Straße 1 zeigt den Film um 23 Uhr. Zudem erweckt es die Schoppenstube, "einen der schillerndsten Mittelpunkte der Ost-Berliner Schwulenszene", als Foto-Point wieder zum Leben. Bei Kurzführungen werden zudem DDR-Geheimnisse gelüftet.
Im Samurai-Museum, Auguststraße 68, können Besucher die Sieben Tugenden der Samurai – Rechtschaffenheit, heldenhafter Mut, Mitgefühl, Höflichkeit, Aufrichtigkeit, Ehre, Loyalität – kennenlernen.
Mit dabei ist in diesem Jahr auch das erst im September 2023 eröffnete Ausstellungshaus FotografiskaBerlin im ehemaligen Tacheles. Besucher können in der Oranienburger Straße 54 ab 18 Uhr die drei Ausstellungen "Eli Cortiñas – The Machine Monologs, Part I: The Storm", "Hain" von Lukas Städler und "Futuristic Ancestry: Warping Matter and Space-time(s)" von Josèfa Ntjam anschauen. Bei einem Künstlergespräch mit Lukas Städler und dem Kurator Ingo Taubhorn um 19 Uhr wird Städler seine Ausstellung "Hain" vorstellen, die sich mit der Kultur der schwulen Cruising-Spots beschäftigt. Ab 20 Uhr legt DJ Killa auf.
Friedrichshain-Kreuzberg:
Einblicke in ihre Ausstellungen sowie Führungen, Workshops und mehr bieten zehn Museen in Friedrichshain-Kreuzberg, die zur Langen Nacht zu 79 Veranstaltungen einladen.
Das einzige Museum in Friedrichshain, das bei der Langen Nacht dabei ist, ist das Computerspielemuseum in der Karl-Marx-Allee 93a. Besucher können die Ausstellung "Sehnsucht" erkunden, die sich der Verbindungen zwischen der Sehnsucht und dem digitalen Spiel widmet. Ab 23 Uhr darf bei "Dancing in the Moonlight" auf der Terrasse getanzt werden.
Rund um den Künstler Kurt Mühlenhaupt dreht sich alles im gleichnamigen Museum in der Fidicinstraße 40. Besucher können sich die Ausstellung "Future breeze" anschauen, in der die Künstlerin Alona Harpaz in einen künstlerischen Dialog mit Kurt Mühlenhaupt tritt, und bei einem Druckworkshop selbst aktiv werden. Ab 22 Uhr bringen benachbarte Künstler den verwunschenen Hinterhof des Museums zum Leuchten. Zudem wird Multiinstrumentalist Sebastian Studnitzky ein Mitternachtskonzert spielen.
"Sex. Jüdische Positionen" lautet der doppeldeutige Titel der aktuellen Ausstellung im Jüdischen Museum, die sich mit den unterschiedlichen Auffassungen von Sexualität im Judentum befasst. Bei Führungen gibt es einen tieferen Einblick in die Schau. Wer mehr will: Von 19.30 bis 22.30 Uhr heißt es "Let's talk about sex, Baby!". Das Museum lädt zum Speed-Dating mit Experten bei Cocktails im Glashof in der Lindenstraße 9–14 ein.
Ein Farbschleuderrad selber bauen und geheime Farbcodes knacken – das ist möglich bei Workshops im Deutschen Technikmuseum, Möckernstraße 26. Von 18 bis 1 Uhr bringen zudem die Walkebees mit Posaune, Sousaphon und Marching-Drums "laufend gute Musik" in die Ladestraße.
Eine Übersicht über alle teilnehmenden Museen findet sich online unter langenachtdermuseen.berlin. Dort können auch Tickets für 18, ermäßigt zwölf Euro gekauft werden. Kinder bis zwölf Jahre zahlen keinen Eintritt, es muss aber ein Ticket gebucht werden.
Autor:Simone Gogol-Grützner aus Zehlendorf |
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