Für mehr Inklusion und Barrirefreiheit in Berlin
Demonstration für Gleichberechtigung und mehr Barrierefreiheit in Berlin

Berlin, 5. Mai 2023
An diesem Tag gibt es in ganz Europa den „Europäischen Protesttag für Gleichberechtigung und Barrierefreiheit von behinderten Menschen“. In unzähligen Städten in Europa und Deutschland wurde für Gleichberechtigung, Gleichstellung und mehr Barrierefreiheit, sowie für die Rechte von behinderten Menschen demonstriert. Auch hier in Berlin versammelten sich mehrere Tausend behinderte und nicht-behinderte Menschen und gingen für diese berechtigten Forderungen auf die Straße. Denn obwohl es die Genfer Behindertenrechts-Konvention gibt, werden die Rechte dieser Menschen immer noch nicht voll berücksichtigt. Die Behindertenrechtskonvention wird von den deutschen Politikern in den Regierungen teilweise ignoriert und nicht eingehalten.

Der Zug der Demonstranten bewegte sich vom Brandenburger Tor über „Unter den Linden“, Karl-Liebknecht-Straße zum Roten Rathaus. Hier wurde während der Demonstration die Forderungen lautstark skandiert. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns das Leben verbaut“ war einer der Sprüche. Am Roten Rathaus gab es dann die Abschlusskundgebung. Hier sprachen Vertreter vom ABV/Allgemeiner Behinderten-Verband, BBV/ Berliner Behinderten-Verband und andere Verbände. Blinde, Rollstuhlfahrer, geistig Behinderte und Menschen mit anderen Behinderungen stellten lautstark ihre Forderungen. Es wurden auch viele Beispiele für die Ausschließung der Menschen in ihren Alltag und der Gesellschaft aufgeführt. Es waren sehr viele blinde Demonstranten zu sehen. So war die Selbsthilfeorganisation für Augenkranke Pro Retina mit einem beachtlichen Tross vor Ort. Auch Mitarbeiter vom VBB Begleitservice waren zu sehen. Diese Organisation begleitet sehr oft behinderte Menschen und sorgt mit ihrer Arbeit dafür, dass Behinderte besser das Leben meistern.

An die Berliner Innensenatorin Iris Spranger/ SPD wurde in Abwesenheit hier der Preis „Inklusions-Verhinderin 2023“ vergeben. Da sie sich bei den Berliner Wiederholungswahlen geweigert hat die Wahllokale barrierefrei auszustatten. Dabei hat Berlin mit seinem Behindertenparlament eigentlich gezeigt, dass Barrierefreiheit und Inklusion wichtige Anliegen sind.

Rollstuhlfahrer haben es im ÖPNV sehr schwer, da oft die Aufzüge kaputt sind oder es gar keine gibt. Auch die blindengerechte Markierungen fehlen oft an den Haltestellen beim ÖPNV. Blinde werden beim Fernsehen oft benachteiligt. Denn Audiodeskription/ akustische Bildbeschreibung gibt es nur in der ARD und ZDF. Da leider nicht bei allen Sendungen. Die privaten TV-Sender weigern sich immer noch für ihre behinderten Zuschauer Untertitel oder Audiodeskription anzubieten. Obwohl RTL, SAT.1, Pro7 und die anderen Sender sicher genug Geld haben. Sie weigern sich die Behindertenrechts-Konvention und alle daraus resultierende Gesetze und Rechte anzuerkennen und umzusetzen.
Bericht: Hans Peter Sperber

Autor:

Hans Peter Sperber aus Bezirk Neukölln

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