Untergrund wird Kleiderkammer
Große Spendenaktion für Arme in drei U-Bahnhöfen
Zum Advent haben Stadtmission, Johanniter und BVG eine Sammelaktion gestartet. Drei U-Bahnhöfe werden für kurze Zeit zu Kleiderkammern.
Weihnachtszeit ist Spendenzeit. Vor allem warme Klamotten werden jetzt gebraucht. Für Arme und Obdachlose. Doch vielen Berlinern ist der Weg in die Kleiderkammer zu weit. Oder sie wissen schlicht nicht, wo es solche Abgabestellen gibt. Gemeinsam mit der BVG hatten die Berliner Stadtmission und die Johanniter deshalb die Idee: Warum nicht auf dem Weg zu Arbeit spenden?
Gesagt, getan. Für kurze Zeit können die Berliner alte, aber noch intakte Sachen für Bedürftige ganz einfach auf U-Bahnhöfen abgeben. Drei Stationen hat die BVG dafür ausgewählt: Alexanderplatz, Leopoldplatz und Fehrbelliner Platz. Auf diesen großen Umsteigebahnhöfen sind täglich „Millionen Menschen unterwegs“, sagt BVG-Chef Henrik Falk. „Optimale Rahmenbedingungen, um unseren Fahrgästen die Möglichkeit zu geben, unkompliziert an einer Spendenaktion teilzunehmen und damit sehr vielen Menschen zu helfen.“
In speziellen Räumen nehmen die Helfer der Stadtmission und der Johanniter die Spenden entgegen. Gesucht werden warme Wintersachen und Schlafsäcke, vor allem für Männer. Aber auch Schuhe, Unterwäsche, Taschen und Hygieneartikel stehen auf der Wunschliste ganz oben. „Das Leben auf der Straße ist hart und der kalte Winter steht vor der Tür“, sagt Dana Schmiedel, Geschäftsführerin der Stadtmission. „Wir bitten die Berliner und Berlinerinnen, ihre Herzen und Kleiderschränke zu öffnen.“ Und auch die Johanniter setzen auf die Spendierlaune der Pendler. „Der Bedarf an warmer Kleidung ist enorm“, bestätigt Björn Teuteberg, Vorstandschef der Johanniter. „Die Spenden kommen den Gästen in unseren Einrichtungen zugute. So zeigen wir Berlin die warme Schulter.“
Für Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) ist die Spendenaktion „ein schönes Beispiel für die funktionierende soziale Infrastruktur unserer Stadt“. „Viele möchten Menschen in Not unterstützen, mit einem Schlafsack, einem Paar Winterschuhen oder einem warmen Pulli. Damit die Hilfe auch wirklich ankommt, braucht es unkomplizierte und gut erreichbare Annahmestellen für Spenden.“
Auf dem Alexanderplatz ist die Spendenaktion für die Ärmsten der Armen bereits vorüber. Die Sammelstelle auf dem U-Bahnhof Leopoldplatz ist am 9. und 10. Dezember von 7 bis 9.30 Uhr geöffnet und am U-Bahnhof Fehrbelliner Platz vom 16. bis 19. Dezember, jeweils von 7 bis 9.30 Uhr. Laut BVG sind weitere Termine geplant. Mehr Infos stehen hier: www.bvg.de/de/service-und-kontakt/spendenaktion.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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