Zitadellenstadt zu Fuß erkunden
Neue Stadtführungen mit Besonderheiten

Mit entsprechend kostümierter Begleitung geht es beim Altstadtrundgang zurück in das Spandau des Jahres 1579.  | Foto: Astrid Heiland-Vondruska
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  • Mit entsprechend kostümierter Begleitung geht es beim Altstadtrundgang zurück in das Spandau des Jahres 1579.
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  • hochgeladen von Thomas Frey

"Entdeckungstouren im Herbst". So wirbt der Bezirk für mehrere Stadtführungen, die in den kommenden Wochen und Monaten angeboten werden. Sie wenden sich an Touristen, aber ebenso an Spandauer. Manches Unbekannte und Ungewöhnliche werden die Teilnehmer dabei erfahren.

Die Sitten im Badehaus. Ein Altstadtrundgang führt weit zurück in die Geschichte, nämlich ins Jahr 1579. Geführt von einem historisch gekleideten Festungskommandanten und seiner Frau, geht es auf diese Zeitreise. Wer sich darauf einlässt, wird darüber informiert, dass damals in Spandau bereits ein pulsierendes Leben existierte. Es gab exotische Handelswaren aus fernen Ländern und für reichlich Gesprächsstoff sorgte der Bau der Zitadelle. Auch über die Kunst und Mode in dieser Epoche wird berichtet. Welches Schicksal erlebte die jüdische Gemeinde in der frühen Neuzeit? Der Festungskommandant weiß auch, dass es im Badehaus nicht immer keusch und gesittet zuging.

Die Tour findet an jedem dritten Sonntag im Monat um 11 Uhr statt. Ausnahme ist am 10. Dezember, in diesem Fall der zweite Sonntag. Start ist an der Tourist-Information im Gotischen Haus, Breite Straße 32. Der Rundgang dauert etwa eine Stunde und 15 Minuten und kostet 15 Euro pro Person.

Altstadt für Insider. Jeden ersten und dritten Sonnabend im Monat gibt es die zweistündige Führung "Altstadt Spandau – überraschend anders". Beginn ist jeweils um 10 Uhr, ebenfalls am Gotischen Haus. Zwischen Rathaus und Brauhaus geht es um einstige Bewohner, um Kaufleute, Ackerbürger, Gefängnisinsassen. Der Weg führt vorbei am ältesten noch bestehenden Wohnhaus Berlins und zu den Resten der historischen Stadtmauer. Das und noch mehr zum Preis von 15 Euro.

Tickets für beide Angebote gibt es bei der Tourist-Information, E-Mail: info@visitspandau.de, Telefon: 030/333 93 88, Internet www.visitspandau.de.

Allein auf Lauschtour. Es gibt auch die Möglichkeit eines individuellen Spaziergangs. Vielleicht in Verbindung mit der interaktiven Lauschtour. Dafür muss lediglich der kostenfreie Audioguide über die Lauschtour-App auf das Smartphone geladen werden. Nutzer werden dann zu insgesamt zwölf Stationen, sogenannten Lauschpunkten, geführt. Dort gibt es dann Geschichten und Fakten, nicht nur zu den Klassikern wie dem Rathaus und der Zitadelle. Dauer: ungefähr eine Stunde. Start: am besten am Gotischen Haus.

Auch der Spandauer Pilgerweg lädt zu Touren auf eigene Faust. Die Pilgerstrecken sind zwischen fünf und 75 Kilometer lang, es gibt sie als Rundwege, Stadt, Land oder Fluss, auf den Wegen werden 24 evangelische und zwei katholische Kirchen im Bezirk verbunden. Die Benutzung ist natürlich kostenfrei. Wer seine Wanderung dokumentiert haben möchte, kann sich für einen Euro einen Pilgerpass zulegen. Außerdem gibt es einen Pilgerführer zum Preis von sieben Euro. Beide sind in der Tourist-Information erhältlich.

Auf den Spuren eines Architekten. Vor 130 Jahren wurde der Architekt Hans Scharoun geboren. An sein Wirken ist zuletzt auch wegen der Vorkommnisse, zuletzt dem Großbrand, im von ihm geplanten Haus Baensch auf der Haveldüne immer wieder erinnert worden. Im Mittelpunkt der aktuellen Erinnerung an Hans Scharoun steht allerdings die Siemensstadt und seine Spuren dort. Christian Fessel, der "Mann mit Hut", bietet dazu mehrere Führung an. Die nächsten finden am 19. November von 13 bis 16 Uhr sowie am 10. Dezember zwischen 12.30 und 15.30 Uhr statt. Der Preis beträgt 30 Euro pro Teilnehmer. Anmeldung über die Webseite www.mannmithuttouren.de.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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