Trend hin zum Wohneigentum setzt sich fort
In Spandau gingen wieder Mietwohnungen verloren
Der Bezirk hat in knapp eineinhalb Jahren weitere 300 Mietwohnungen verloren, weil sie zu Privateigentum wurden. Die meisten Umwandlungen gab es im Ortsteil Spandau.
Der Trend setzt sich fort: Zwischen Januar 2019 und Mitte April 2020 wurden im Bezirk weitere 309 Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt. Betroffen waren fünf Ortsteile. Wo die Mietwohnungen konkret verloren gingen, listet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen in ihrer aktuellen Antwort auf eine entsprechende Anfrage der Spandauer SPD-Abgeordneten Bettina Domer auf.
Im Sommer treten
Erhaltungsverordnungen in Kraft
Demnach lagen 147 dieser Wohnungen im Ortsteil Spandau an der Kurstraße, Adamstraße, Borkumer und Staakener Straße sowie 128 in der Wilhelmstadt und zwar an der Maulbeerallee und der Adamstraße. In Hakenfelde waren es 18 Mietwohnungen, in Kladow zehn und in der Siemensstadt zwei Wohnungen am Rohrdamm. Zehn Anträge auf Umwandlungen wurden innerhalb der beiden künftigen Milieuschutzgebiete „Altstadt/Neustadt“ und in der Wilhelmstadt gestellt und vom Bezirksamt auch genehmigt. Ende Juni 2020 sollen dort die sogenannten sozialen Erhaltungsverordnungen in Kraft treten – wenn die Bezirksverordneten es beschließen. Spandau hat dann seine ersten Milieschutzgebiete.
Für die Abgeordnete Bettina Domer steht nach der Antwort der Senatsverwaltung fest: „Die Wohnungsumwandlungen gehen seit 2017 in Spandau kontinuierlich weiter. Das ist kein gutes Zeichen für die Mieterstadt Berlin.“ Domer kritisierte außerdem, dass es weitere Umwandlungen gebe, obwohl die Ausweisung von Milieuschutzgebieten in Spandau bereits seit 2018 vorbereitet werde.
Seit 2011 fast 2500 Mietwohnungen
umgewandelt
Seit 2017 wurden 875 Mietwohnungen in der Zitadellenstadt zu Eigentum, die meisten im Ortsteil Spandau (350), gefolgt von der Wilhelmstadt (232). Nicht betroffen waren Haselhorst, Gatow und das Falkenhagener Feld. Zwischen 2011 und 2017 gingen im Bezirk 1750 Mietwohnungen verloren, davon 537 in Siemensstadt, 367 in Spandaus Mitte und 310 in der Wilhelmstadt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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