Viele Grundschüler machen blau
650 Kinder fehlten im ersten Schulhalbjahr 2017/18 im Unterricht

Jugendliche schwänzen gern mal den Unterricht. Doch auch Grundschüler machen schon blau. Spandau hat hier neben dem Bezirk Mitte die höchste Quote.

Jeder fünfte Berliner Schüler in den Klassenstufen 7 bis 10 machte im ersten Schulhalbjahr 2017/18 mindestens ein Mal blau. In den Klassenstufen 5 bis 6 war es jeder Zehnte. In der Summe fehlten genau 27.653 Schüler weiterführender Schulen mindestens ein Mal unentschuldigt im Unterricht. Darunter waren 570 Dauerschwänzer. Das geht aus der Antwort der Senatsbildungsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage der SPD hervor.

Die zweithöchste Fehlquote in den Klassenstufen 7 bis 10 haben laut Statistik die Integrierten Sekundarschulen (ISS) in Spandau. 9,2 Prozent der 6521 Sekundarschüler fehlten in dem Schulhalbjahr, davon 2,8 Prozent unentschuldigt. Noch höher war die Fehlquote nur im Bezirk Mitte mit insgesamt 9,7 Prozent.

Auffällig oft schwänzen schon die Grundschüler. Hier hatte Spandau gemeinsam mit Mitte die höchste Quote an unentschuldigten Fehlzeiten, nämlich 0,8 Prozent. Unter allen 12.043 Grundschülern betrug die Fehlquote 5,4 Prozent. Das macht 650 Kinder, die im Unterricht fehlten.

"Maßnahmenkatalog muss her!"

Für die CDU-Fraktion ist die Statistik alarmierend. „Diese Zahlen müssen ein Weckruf sein“, erklärt bildungspolitischer Patrick Wolf dazu. „Dass Spandauer Schulen beim unentschuldigten Fehlen einen traurigen Negativrekord erzielen, darf nicht hingenommen werden.“ Die CDU fordert deshalb eine eingehende Ursachenforschung, warum im Bezirk so viel mehr geschwänzt wird als anderswo. "Wir fragen uns, ob das Schulschwänzen vom Bezirksamt nicht ausreichend ernst genommen oder geahndet wird", so Wolf. Wenn die bisherigen Mittel ganz offenbar nicht greifen, um Schulschwänzen zu verhindern, müsse ein neuer Maßnahmenkatalog mit dem Jugendamt und den Schulen erarbeitet werden. Doch auch die Schulen müssten diszipliniert jedes unentschuldigte Fehlen zu melden. Ein Verstoß gegen die Schulpflicht gilt als Ordnungswidrigkeit und kann 2500 Euro teuer werden.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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