Berliner Studenten bekommen von unerwarteter Seite unterstützung

Verlockend klingt die Idee, bei der eigenen Masterarbeit, die Dienste eines Ghostwriters in Anspruch zu nehmen. Dabei ist diese Vorgehensweise gar nicht einmal so selten bei Studierenden in der Praxis anzutreffen. Begründet liegt dies darin, dass gerade in Berlin die Masterarbeiten verfasst werden, wenn die Ausübung des Berufs zumeist bereits erfolgt. Im Folgenden wird sich mit der Frage auseinandergesetzt, wie die Inanspruchnahme eines Ghostwriters einzuordnen ist.

Zeit als relevanter Faktor

Nebenberuflich eine Abschlussarbeit in Form einer Masterarbeit zu verfassen ist eine nicht gerade unbeachtliche Herausforderung. Hier steht insbesondere der Faktor Zeit im Fokus. Durch den Beruf verfügen die meisten, zukünftigen Absolventen über ausreichende finanzielle Möglichkeiten, die Masterarbeit vom Ghostwriter bei Business And Science verfassen zu lassen.

Die Masterarbeit als Befähigungsnachweis

Eine Masterarbeit dient grundsätzlich als Nachweis, ob der Studierende zum Abschluss befähigt ist. Hierbei gilt es, das über mehrere Semester erlangte Wissen in die Praxis umzusetzen. Die anwendungsorientierte Arbeitsweise wird hierbei genau unter die Lupe genommen. Die bereits im Beruf erlangten Kenntnisse können dabei in die Masterarbeit mit einfließen. Der jeweiligen Abschlussarbeit eine ganz persönliche Note geben bzw. sich mit ihr identifizieren zu können – darum geht es.

Ghostwriter – von Unis gehasst, von einigen Absolventen geliebt

Regen Zulauf erhalten Ghostwriter, die in entsprechenden Agenturen arbeiten – Tendenz steigend. Gegen das nötige Kleingeld von bis zu 12.000 Franken kann sich hier jeder zukünftige Absolvent eine Masterarbeit anfertigen lassen. Ob dieses Angebot reinen Gewissens vertretbar ist oder nicht, wird differenziert betrachtet.

Die Ghostwriter als Anbieter dieser Dienstleistung

Im Prinzip ist es wie bei einem Autoverkäufer. Dieser haftet in der Regel nicht für den vom Fahrer verursachten Unfall. Ähnlich gelagert, sieht es wohl auch bei der Beauftragung eines Ghostwriters aus. Die Fremdverfassung einer Masterarbeit wird dadurch erst fragwürdig, dass der zukünftige Absolvent die selbige für seine eigene ausgibt. Dies geschieht durch Gegenzeichnung der Abschlussarbeit, bei der die selbständige Verfassung der Masterarbeit bestätigt wird.

Ohnehin handelt es sich zumeist um gut situierte Studenten, die entweder selbst über ein beachtliches Einkommen verfügen oder aus gutem Hause kommen. Dass dabei der überwiegende Anteil der Klientel aus dem Bereich der Wirtschafts- sowie Geisteswissenschaften stammt, verwundert da wenig. Dabei handelt es sich zumeist nicht um den, wie man meinen könnte, faulen Studierenden. Im Gegenteil: Zumeist lassen sehr strebsame Studierende ihre Masterarbeit durch einen Ghostwriter verfassen. Der Zeitmangel, den sich dieses Klientel ausgesetzt fühlt, ist hierbei primär als Problem anzuführen.

Die universitären Einrichtungen als Gegner der Ghostwriter

Hier liegt das Problem im Erkennen entsprechender sowie einschlägiger Masterarbeiten, die nicht eigens verfasst wurden. Die weitverbreitete Anonymität an den Bildungseinrichtungen, insbesondere den Universitäten, macht es den zukünftigen Absolventen leicht. Das Risiko entdeckt zu werden, strebt nahezu gegen Null. Der Lehrkörpermangel für die Vielzahl an zu betreuenden Studenten ermöglicht diese Situation. Sofern der Student nicht durch einen völlig neuartigen Stil bei der Bearbeitung seines Themas auffällt, hat dieser mit keinen Folgen, hinsichtlich seines Handelns zu rechnen.

Fazit zum umstrittenen Thema „Ghostwriting“

Dumm bleibt der, der klug genug ist, einen Ghostwriter zu beauftragen und diesen auch noch bezahlen kann. Doch hinterfragungswürdig bleibt, welchen Wert eine Masterarbeit bei zunehmender Inanspruchnahme von Ghostwritern zukünftig überhaupt noch haben wird und ob die studentischen Rahmenbedingungen verbessert werden müssen, um einem solchen Vorgehen Einhalt zu gebieten. Denn die Aufdeckung solcher Fälle in Praxis gestaltet sich sehr schwierig.

Autor:

Marko Steuter aus Bezirk Spandau

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 102× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 57× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 467× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.063× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.