Lücken schließen
Spandauer Museum sucht Erinnerungsstücke auch aus der Gegenwart
Über die Corona-Zeit wird eines Tages viel in den Geschichtsbüchern stehen. Und wahrscheinlich werden sich unsere Nachfahren fragen, wie wir diese Phase erlebt haben. Vielleicht finden sie dann Antworten im Stadtgeschichtlichen Museum. Dort werden jetzt Objekte gesammelt, die speziell in Zusammenhang mit der Covid-19-Krise stehen.
Das können Fotografien sein, Notizen, Tagebücher, Alltagsgegenstände, auch künstlerische Arbeiten. Eigentlich wird alles gesammelt mit einem, wie das Museum formuliert, „erzählerischen Wert“, bei dem direkt oder symbolisch deutlich wird, wie das Leben unter Pandemiebedingungen ausgesehen hat. Wer dazu etwas beisteuern kann, wird gebeten, sich per E-Mail info@zitadelle-berlin.de oder unter ¿354 94 43 00 zu melden.
Das gilt auch für andere Gegenstände aus zurückliegenden Epochen, mit denen sich eine persönliche Geschichte oder Erinnerung verbindet. Auch hier mit großer Bandbreite: Spielzeug, Kleidungsstücke, Arbeits- oder Küchengeräte, Dekoratives und Objekte mit historischem und emotionalem Wert. Willkommen seien auch Familiendokumente, Fotoalben beziehungsweise Fotografien zum Beispiel von Hochzeit und anderen Feiern oder aus dem Alltagsleben. Bei der Vorbereitung auf die Spandauer Sonderausstellung zu 100 Jahre Groß-Berlin sei aufgefallen, dass es im eigenen Bestand Lücken gerade bei Dokumenten zum Alltagsleben im Bezirk aus den vergangenen Jahrzehnten gebe, begründet das Museum seine Suche nach solchen Fundstücken. Das Sammeln der Corona-Erinnerungen trägt damit gleichzeitig dazu bei, diese Lücken zumindest für die Gegenwart zu schließen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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