Touristische Highlights in Spandau wieder geöffnet
Wo die Pflanzen essbar sind

Das Gutshaus Neukladow liegt idyllisch am Wasser. Das herrschaftliche Anwesen wurde im Stil der Gilly-Schule erbaut.  | Foto: Dagmar Schwelle
  • Das Gutshaus Neukladow liegt idyllisch am Wasser. Das herrschaftliche Anwesen wurde im Stil der Gilly-Schule erbaut.
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Ob mit dem Rad, zu Fuß oder auf dem Wasser: Spandau ist für Ausflügler facettenreich. Inzwischen sind auch fast alle Attraktionen wieder zurück, wie der „Essbare Garten“ oder das Gutshaus Neukladow.

Wer Lust hat, den grünen Bezirk auf eigene Faust zu erkunden, findet etwa im „Plan für Entdecker“ sämtliche Highlights, die Spandau so zu bieten hat. Die Übersichtskarte mit Routenplan gibt’s gratis in der Tourist-Information im Gotischen Haus. Ergänzende Angebote gibt es unter www.visitspandau.de. „Für die Berliner, Deutschlandreisende, aber auch für alteingesessene Spandauer ist das nach einer langen Zeit der Abstinenz eine herzliche Einladung und eine willkommene Gelegenheit, Spandau neu zu entdecken“, sagt Kulturstadtrat Gerhard Hanke (CDU).

Zwei Stunden durch die Altstadt

Los geht es mit der Entdeckertour am besten mit einer Altstadtführung. Die startet jeden Freitag um 17 Uhr am Gotischen Haus in der Breite Straße 32. Zwei Stunden lang geht es durch Berlins größte Fußgängerzone vorbei am ältesten Wohnhaus der Hauptstadt und den Resten der historischen Stadtmauer bis hin zum imposanten wilhelminischen Rathaus.

Das Fort Hahneberg am Hahnebergweg 50 ist ein weiterer Insidertipp. Der letzte Festungsneubau Deutschlands wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs überwiegend militärisch als Kaserne und Zentralarchiv für Wehrmedizin genutzt. Hollywood-Starregisseur Quentin Tarantino drehte dort mit Brad Pitt für seinen Kinofilm „Inglourious Basterds“. Seit 1990 ist das Fort öffentlich zugänglich, es gibt regelmäßig historische Rundgänge, Natur- oder Fledermausführungen.

Endlich wieder rauf aufs Wasser

„Spandau ahoi“ heißt es jetzt auch wieder am Anleger Lindenufer und Imchenallee. Boote und Fahrgastschiffe von vier Reedereien legen dort für ihre Touren von Hakenfelde im Norden bis ins südliche Kladow ab. Wer das Steuer lieber selbst in die Hand nehmen will, kann sich Segelboote, Motorboote oder ein Kajak ausleihen.

In der Siemensstadt wartet indes der „Mann mit Hut“ auf Touristen, die sich das UNESCO-Weltkulturerbe Siemensstadt anschauen wollen. Der Leiter der Infostation Siemensstadt bietet Touren auch für internationale Gäste an. Themen der rund zweieinhalbstündigen Führungen sind Wohnen im Weltkulturerbe, Industriekultur und Elektropolis.

Idyllisch liegt direkt an der Havel der „Essbare Garten Kladow“ an der Imchenallee 66. Gärtnerin Katja Gurkasch ist mit dem Garten tief verwurzelt – ihre Familie besitzt ihn seit mehr als 100 Jahren. Als Expertin für essbare Pflanzen nimmt Gurkasch die Besucher immer sonntags mit auf Entdeckungs- und Geschmacksreise.

Ausblick bis nach Wannsee

Offen ist auch wieder das Gutshaus Neukladow mit seinem Café an der Neukladower Allee 12. Dort hat man einen der schönsten Ausblicke über die Havel bis zum Wannsee. Das herrschaftliche Anwesen wurde um 1800 im Stil der Gilly-Schule errichtet und ist mit seinem offenen Park und der Plateaulage seit 2006 ein Top-Ausflugsziel für Landschaftsliebhaber, Spaziergänger und Radler.

Spandaus militärhistorisches Museum, Am Flugplatz Gatow 33, ist ebenfalls einen Abstecher wert. Hat es doch 70 historische Flugzeuge zu bieten. Auf dem ehemaligen Flugplatz war fast 50 Jahre lang die britische Royal Air Force stationiert. Das Areal ist riesig, hat zwei Landebahnen und sehenswerte Ausstellungen in den Hangars.

Das Sommercafé im Landhausgarten Dr. Max Fraenkel am Lüdickeweg 1 steht auch wieder offen. Das Gartenparadies am Havelufer ließ sich der Bankier Max Fraenkel in den 1920er Jahren vom Berliner Gartenarchitekten Erwin Barth vor den Toren der Großstadt anlegen – mit Wäldchen, künstlichem Bachlauf, Obstbäumen und Gemüsebeeten.

Radeln ohne Ende in der Havelstadt

Pedalritter finden in Spandau ein weitverzweigtes Radwegenetz für ausgedehnten Routen, beispielsweise auf dem Mauer-Radweg, dem Havellandradweg oder dem Radweg „Berlin-Kopenhagen“. Kürzere Touren garantieren die Radwege „Spandau Peng“, die „Ost-West“-Route oder die „Gatow-Route“.

Wer auf Kunst steht, schaut auf der Zitadelle am Juliusturm 64 vorbei. Dort sind fast alle Museen und Ausstellungen der mittelalterlichen Bastion wieder geöffnet, darunter das Stadtgeschichtliche Museum, die Dauerausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ und das ZAK-Zentrum für aktuelle Kunst. Der Juliusturm ist noch geschlossen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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