Gert Kaczmarek leitet die Ausgabe von Laib und Seele
"Stern des Monats" kommt aus Spandau

Gert Kaczmarek ist nicht nur „Stern des Monats“, sondern auch Held des Alltags.  | Foto: Jule Halsinger
  • Gert Kaczmarek ist nicht nur „Stern des Monats“, sondern auch Held des Alltags.
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Gert Kaczmarek ist 61 Jahre alt, ehrenamtlicher Leiter der Ausgabestelle von „Laib und Seele“ im Paul-Schneider-Haus und aktueller Träger der Auszeichnung „Stern des Monats“. Die vergibt das Sternenfischer Freiwilligenzentrum in Treptow-Köpenick seit 2008.

Jeden Monat lassen die Sternenfischer in Berlin einen „Stern des Monats“ leuchten. Im September ist es Gert Kaczmarek. Wie kam der Spandauer zu seinem Ehrenamt und damit zur Auszeichnung?

„Mit 58 Jahren wurde ich erwerbsunfähig und saß von einem Tag auf den anderen plötzlich zu Hause. Für mich ein Unding“, erzählt er. Also ging Kaczmarek zu einer Beratungsstelle der Diakonie und suchte dort für sich neue Aufgabe. „Ich wollte wieder mit Menschen zu tun haben, ihnen helfen, so wie ich es als Rettungssanitäter gewohnt war.“ So kam er zu „Laib und Seele“, einer Aktion des Vereins Berliner Tafel, der Kirchen und des RBB.

"Wir versorgen rund 120 Haushalte"

Seit drei Jahren leitet er nun die Ausgabestelle im Paul-Schneider-Haus. „Montags geht es bei uns rund, da ist Ausgabetag.“ Ab sieben Uhr morgens wird alles aufgebaut, dann fahren zwei Transporter los, um die Ware aus den Geschäften und Supermärkten abzuholen. 28 Läden werden angefahren, das ist schon eine logistische Herausforderung für das gesamte Team. Die Mitarbeiter auf den Autos müssen die Lebensmittel gleich sortieren. Was noch gut ist und was weg muss. „Fisch und Fleisch zum Beispiel, das ist ja nicht so lange haltbar“, weiß Gert Kaczmarek. Denn als Chef der Ausgabe ist er zugleich auch Hygieneverantwortlicher. „Wir versorgen rund 120 Haushalte. Das sind etwa 160 Erwachsene und 100 Kinder. Dazu muss man sagen, wir ernähren nicht, wir unterstützen“, sagt Kaczmarek. Unter den bedürftigen Kunden sind auch viele Flüchtlingsfamilien, vor allem aus Syrien. „Und wir unterstützen Obdachlose“. Ein Mal im Monat organisiert das Team einen Flohmarkt und beteiligt sich auch an der Spandauer Spendenaktion „Weihnachten für alle“.

Ganz schön viel Arbeit also für die rund 40 ehrenamtlichen Helfer der Ausgabestelle. Die kommen aus allen Schichten und entscheiden selbst, wie viele Stunden sie arbeiten wollen. „Ich mache die Verwaltung, kümmere mich um die Neuanmeldungen und die Kasse und engagiere mich im Beirat von Laib und Seele.“ Manchmal werde es ein bisschen viel, sagt Gert Kaczmarek. „Aber man wächst schließlich mit der Herausforderung. Und ich freue mich über das viele Lob, das wir bekommen.“ Und wenn die Kunden mit einem Lächeln gehen und die Mitarbeiter sagen, dass es ein schöner Tag war, dann ist auch er zufrieden.

Wer Gert Kaczmarek kennenlernen will, der kommt in die Fotoausstellung der Sternenfischer im Paul-Schneider-Haus, Schönwalder Straße 23. Dort sind bis Jahresende alle „Held*innen des Alltags“ zu sehen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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