Immer mehr Beschwerden bei Bundesnetzagentur
Bei der Post häuft sich die Kritik

Die Beschwerden über Postdiensleistungen reißen nicht ab. In Spandau verdoppelten sie sich auf 59.

Unregelmäßige Zustellung, verschollene Briefe, beschädigte Pakete: Die Zahl der schriftlichen Beschwerden über den Service der Post steigt weiter an. Das bestätigte die Bundesnetzagentur jetzt dem Bundestagsabgeordneten Swen Schulz (SPD). Demnach sind bundesweit bis Anfang Dezember dieses Jahres bereits mehr als 10.500 Beschwerden eingegangen, während es im ganzen Jahr 2017 gerade 6100 waren. In Berlin stiegen die Beschwerden demnach bis jetzt auf 1000 gegenüber 777 im letzten Jahr. Gleichwohl weist die Bundesnetzagentur darauf hin, dass es trotz der insgesamt steigenden Beschwerdezahlen derzeit keine Hinweise auf Probleme gebe, die vergleichbar mit denen im Oktober 2017 in Berlin wären.

Mehr Personal und
bessere Arbeitsbedingungen

In Spandau und Charlottenburg-Nord, dem Wahlkreis von Swen Schulz, verdoppelten sich die Beschwerden von 33 auf 59. Das klingt nach nicht viel, trotzdem hält Swen Schulz den Anstieg der Beschwerden für ein Alarmsignal. „Denn letztlich ist das ja nur die Spitze des Eisbergs, denn eine schriftliche Beschwerde bei der Bundesnetzagentur wird doch nur in den seltensten Fällen eingelegt.“ Schulz mahnt darum an: „Die Postdienstleister müssen sich im eigenen Interesse um eine Verbesserung der Zustellqualität kümmern und dafür auch mehr Personal mit ordentlichem Gehalt bei guten Arbeitsbedingungen einstellen.“ Hinzu komme, dass auch politisch überlegt werden müsse, wie die Situation verbessert werden könne. Die Bundesnetzagentur habe dazu Vorschläge gemacht, sagt Schulz. „Nämlich die verpflichtende Beteiligung an Schlichtungsverfahren und zu Kooperationsmodellen von den Unternehmen, damit die Zustellung verbessert wird.“ Er wolle das im Bundestag ansprechen.

Wie berichtet hatte die Deutsche Post im vorigen Jahr nach zahlreichen Beschwerden auch aus Spandau Zustellprobleme eingeräumt und Besserung angekündigt. So wollte die Post eine Task-Force bilden, die vor Ort genauer hinschaut, und kurzfristig mehr Personal einstellen.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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