Strategiewechsel in der Verwaltung
Fast alle Ämter in Spandau unterstützen jetzt die Kontaktnachverfolgung von Neuinfizierten

Während der ersten Corona-Welle im Frühjahr wurden auch in Spandau zahlreiche Beschäftigte aus anderen Abteilungen ins Gesundheitsamt delegiert, um bei der Kontaktnachverfolgung von Infizierten zu helfen.

Derzeit reicht dieses Vorgehen nach Einschätzung des Bezirksamtes nicht mehr aus. Anstatt weitere Mitarbeiter zum Gesundheitsamt zu schicken, wird deshalb aus nahezu jeder Abteilung eine Art Außenstelle des Gesundheitsamtes. Die neue Strategie verkündete Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) am 11. November in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Aufhänger für seine Ausführungen war eine Anfrage der FDP-Fraktion. Die wollte wissen, ob das Bezirksamt derzeit noch allen Aufgaben – speziell beim Bürgerservice – nachkommen könne. Zusammengefasst lautete die Antwort des Bürgermeisters: „Es wird Einschränkungen in vermutlich fast allen Bereichen geben.“

Derzeit werden in jedem Amt Teams eingerichtet, die den Kontakten eines Corona-Kranken nachspüren. Jedes Team soll unter Leitung einer Führungskraft aus der jeweiligen Abteilung agieren. Auch das entlaste das Gesundheitsamt. Die Experten dort müssen dann nicht ständig weitere Kollegen einweisen. Das heißt aber auch, die eigentlichen Aufgaben bleiben liegen oder werden reduziert. Natürlich müssten zum Beispiel Anträge auf Transferleistungen weiterhin bearbeitet und das Geld ausgezahlt werden, sagt Kleebank. Das gelte auch für die Bearbeitung von Bauanträgen.

Einigen Verordneten waren jedoch in ihren Nachfragen Zweifel anzumerken, ob das Fokussieren der Verwaltung auf Corona-Kontakte nicht etwas übertrieben sei, weil doch inzwischen auch vieles in der Verantwortung der Betroffenen liege. Selbst das eingerechnet, bleibe die Nachverfolgung eine riesige Aufgabe, machte neben Kleebank auch Gesundheitsstadtrat Frank Bewig (CDU) deutlich. Bei rund 80 Prozent der Infizierten sei derzeit unklar, wo sie sich angesteckt haben. In Spandau habe derzeit fast täglich 100 Neuinfizierte. Bei jedem seien bis zu 20 Kontakte zu überprüfen. In einem Fall habe es sogar den Rekord von 260 Nachverfolgungen gegeben.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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