Kreisverband verliert seine Doppel-Spitze
"Rückzieher" bei den Grünen
Die Grünen-Politiker Bodo Byszio und Constanze Rosengart sind von ihren Vorstandsämtern im Kreisverband zurückgetreten. Der Grund: berufliche Doppelbelastung und eine Satzungsänderung.
Bodo Byszio (53) und Constanze Rosengart (42) sind nicht mehr länger Vorstandsvorsitzende des Spandauer Kreisverbandes von Bündnis 90/Die Grünen. Auf der Mitgliederversammlung am 24. August traten sie nicht mehr an. Wegen einer Satzungsänderung war die Vorstandsneuwahl nötig. Dem Kreisverband hatten sie ihre Entscheidung etwa einen Monat vorher angekündigt.
Byszio und Rosengart führen private Gründe an. Offenbar wurde ihnen die Doppelbelastung von Beruf und Amt auf Dauer zu stressig. Bodo Byszio: „Deshalb haben wir beide entschieden, wir wollen nicht mehr“. Der Spandauer arbeitet als IT-Administrator der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Constanze Rosengart ist Schulleiterin an der Carl-Schurz-Grundschule. Byszio ist seit Februar 2016 Vorstandschef, Rosengart seit März 2017. Sie folgte damals der Jugendstaatsanwältin Susanne Zissel nach, die sich ebenfalls aus beruflichen Gründen aus ihrem Amt zurückgezogen hatte.
Es fehlen noch drei Vorstände
Die beiden Spitzenposten werden nicht nachbesetzt. Der Grund ist eine Satzungsänderung. So wird der Vorstand künftig sechs gleichberechtigte Mitglieder haben: drei Frauen und drei Männer. Drei sind mit dem ehemaligen Schatzmeister Sebastian Sperlich, dem früheren Beisitzer Konrad Hickel und Monika Baatz bereits gefunden. „Uns fehlen aber noch zwei Frauen und ein Mann“, sagt Bodo Byszio. Mit dem neuen, paritätischen Vorstand wollen die Grünen dann ins „Superwahljahr“ (Bundestag, Abgeordnetenhaus) 2021 ziehen.
Bodo Byszio gibt noch einen weiteren Grund für seinen Rückzug an. Er wolle nicht am „Posten kleben“. Nach vier Jahren sei es an der Zeit Platz zu machen. „Der Kreisverband muss nicht jahrelang denselben Vorsitzenden haben, es braucht neue Gesichter und neue Impulse.“ Und Bodo Byszio spricht eine Hürde an, die es bei der nächsten Wahl für ihn gegeben hätte. Denn nach vier Jahren als Vorstandschef bräuchte er statt einer einfachen Mehrheit eine Zwei-Drittel-Mehrheit, um ins Amt wiedergewählt zu werden. Dem Kreisverband bleibt Byszio aber erhalten. Dort wolle er wieder mehr inhaltlich arbeiten. Seine persönlichen Themen: Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung im Bezirksamt.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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