Bürgeramt Nummer drei
Senat kündigt zusätzlichen Standort in Spandau an
Die Situation in den Berliner Bürgerämtern braucht nicht mehr groß beschrieben zu werden. Die Probleme, vor allem die langen Wartezeiten für einen Termin, sind allgemein bekannt.
Jetzt verspricht der Senat aber etwas Abhilfe. Und davon soll insbesondere Spandau profitieren. Denn im Bezirk ist das Einrichten eines weiteren Bürgeramtes angekündigt. Der neue Standort soll voraussichtlich im kommenden Jahr in Betrieb gehen. Gleiches gilt für Marzahn-Hellersdorf, wo ebenfalls bereits für 2024 ein zusätzliches Bürgeramt eingerichtet werden soll. Weitere sind 2025 in Pankow und Treptow-Köpenick vorgesehen.
Im Bezirk Spandau gibt es bisher zwei Bürgerämter: eines im Rathaus an der Carl-Schurz-Straße, das andere an der Hugo-Cassirer-Straße in der Wasserstadt im Ortsteil Hakenfelde. Für das versprochene dritte wäre nach Angaben des Senats ein entsprechender Standort "bereits im Blick".
So weit will Gregor Kempert (SPD), der Spandauer Stadtrat für Bürgerdienste, noch nicht gehen. Aber auch er favorisiere eine bestimmte Gegend, sagt Kempert. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Staaken. Für diesen Ortsteil spricht, dass er mit mehr als 40.000 Einwohnern ziemlich groß ist und die bestehenden Bürgerämter weit entfernt sind. Einzugsbereich und Erreichbarkeit eines Standorts sind zwei nötige Voraussetzungen. Die große Distanz gilt auch für Gatow und Kladow, aber dort wohnen weitaus weniger Menschen.
Das neue Bürgeramt sollte möglichst in einer bezirks- beziehungsweise landeseigenen Immobilie angesiedelt sein, nennt der Stadtrat eine weitere Vorgabe. Die müsse aber erst einmal gefunden werden. Gebe es kein geeignetes Objekt im öffentlichen Besitz seien andere Alternativen zu überlegen. Das setze aber wiederum eine Zustimmung des Senats voraus.
Für den neuen Standort erhält Spandau – ebenso wie Marzahn-Hellersdorf – zwölf neue Stellen. Sie gehören zu einem Gesamtpaket von 100 zusätzlichen Beschäftigen, die es für die Berliner Bürgerämter geben soll. Außerdem gehen 20 nach Mitte. Die restlichen 56 neuen Mitarbeiter werden auf die übrigen neun Bezirke verteilt. Wenn Pankow und Treptow-Köpenick ihre weiteren Bürgerämter eröffnen, sollen andere Bezirke dafür Personal abgeben. So ist es zumindest derzeit vereinbart.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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