Kai Wegner will Regierender Bürgermeister werden
Von der Havel ins Rote Rathaus
Kai Wegner, Landesvorsitzender der Berliner CDU hat am 9. Oktober seine Kandidatur für das Amt des Regierenden Bürgermeisters angekündigt.
Das war keine große Überraschung. Schon lange deutete sich an, dass der 48-Jährige Spitzenkandidat seiner Partei bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr werden soll. Trotzdem sorgt Kai Wegner für eine Premiere. Mit ihm möchte zum ersten Mal ein Bewerber aus Spandau in das Berliner Rathaus einziehen. Laut Umfragen ist der seit gut einem Jahr amtierende CDU-Chef 61 Prozent der Berliner bisher unbekannt. In seinem Heimatbezirk sehen die Zahlen für ihn wahrscheinlich um einiges günstiger aus.
Kai Wegner trat mit 17 in die CDU ein
Kai Wegner wurde 1972 in Spandau geboren. Mit 17 trat er hier in die CDU und die Junge Union (JU) ein. Von 1994 bis 1997 war er JU-Kreischef im Bezirk, 2000 bis 2003 Landesvorsitzender des CDU-Nachwuchses in Berlin. Gleichzeitig schon damals stellvertretender Vorsitzender der Berliner Union. Ebenso wie zwischen 2017 und 2019. Davor (2011 bis 2016) war er bereits ihr Generalsekretär. Seine parlamentarische Karriere begann 1995 in der BVV Spandau. 1999 folgte der Sprung ins Abgeordnetenhaus. Seit 2005 sitzt Kai Wegner im Bundestag. Wegen seiner Bürgermeisterkandidatur tritt er im kommenden Jahr dort nicht mehr an.
Bei seiner Präsentation nannte Wegner die Themen Wirtschaft, Sicherheit, Bauen, Bildung und Mobilität als Schwerpunkte. „Berlin ist eine großartige Stadt, wird aber unter Wert regiert“, erklärte er. Der Senat bekomme die einfachsten Dinge handwerklich nicht auf die Reihe, sei Ideologie getrieben und habe die Mitte der Gesellschaft aus den Augen verloren. Er setze dagegen auf Zusammenhalt statt Streit, Tatkraft statt Stillstand und Mut gegen Angst.
Union liegt aktuell hinter den Grünen
Ob er dazu Gelegenheit bekommt, wird sich bei der Wahl im Herbst 2021 zeigen. Nach aktuellen Umfragen liegt die CDU stadtweit bei 22 Prozent. Platz eins geht derzeit die Grünen mit 26 Prozent. Es gibt zudem weiterhin eine Mehrheit für die bisherige Regierungskoalition aus SPD, Grünen und Linken, wenn auch gerade mit anderen Stärkeverhältnissen als 2016.
Neben und unterhalb von Kai Wegners Spitzenkandidatur hat auch die CDU noch weitere Personalentscheidungen zu treffen. In Spandau zum Beispiel, wer ihm als Bewerber für den Bundestag nachfolgen soll. Und wen sie als Anwärter für das Amt des Bürgermeisters im Bezirk nominiert. Dafür wurde zuletzt immer wieder der Name des bisherigen Baustadtrats Frank Bewig genannt.
Solche und weitere Fragen entscheidet der Kreisvorstand und dann der Parteitag. Der Vorsitzender des Kreisverbandes heißt ebenfalls Kai Wegner.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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