Sozialstunden im Geschichtsverein
Kooperationsvertrag mit Jugendamt unterzeichnet

Wenn Jugendliche und junge Erwachsene vor Gericht stehen, werden sie oft zum Ableisten von sozialer oder gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Dafür braucht es Einrichtungen, die das ermöglichen. Im Bezirk gibt es dafür jetzt eine weitere: die „Heimatkundliche Vereinigung Spandau 1954 – Spandauer Geschichtsverein“.

Am 29. Oktober unterzeichneten der Vereinsvorsitzende Karl-Heinz Bannasch und Jugendstadtrat Stephan Machulik (SPD) eine Kooperationsvereinbarung. Die Jugendlichen werden von der Jugendgerichtshilfe des Jugendamtes vermittelt. Der Geschichtsverein hat die Möglichkeit, einzelne Vorschläge abzulehnen. Beide Parteien können außerdem die Maßnahme jederzeit abbrechen.

Bei dem Einsatz geht es weniger darum, dass die Jugendlichen tiefgreifendes historisches Wissen erlangen. Wenngleich manche zusätzliche Erkenntnis auch in dieser Richtung nicht unerwünscht ist. Wichtiger sind aber andere eher alltägliche Dinge, etwa simple Tätigkeiten wie das Wegbringen von Müll oder das Wischen von Tischen. Die aufgetragenen Aufgaben sollen zuverlässig erledigt werden und damit sollen die Betroffenen Tugenden wie beispielsweise Pünktlichkeit verinnerlichen.

Der Kooperationswunsch sei vom Jugendamt ausgegangen, sagt Karl-Heinz Bannasch. Auch wenn das natürlich zusätzliche Arbeit bedeutet, ist der Verein gerne darauf eingegangen. Denn damit unterstreiche er seine gesellschaftliche Verantwortung, so Bannasch. Die Förderung von Heranwachsenden, deren Integration in das Gemeinwesen und das Vermitteln eines respektvollen Umgangs mit der Geschichte und dem Ehrenamt wurde auch in der Vereinbarung als besonderes Anliegen hervorgehoben. Dass die Heimatkundliche Vereinigung vor allem von Ehrenamtlichen um oder jenseits der 60 Jahre getragen wird, hält der Vorsitzende ebenfalls eher für einen Vorteil. Die Jugendlichen müssten sich nicht nur in eine Gruppe einfügen, sondern würden auch mit Menschen konfrontiert, die viel Lebenserfahrung mitbringen.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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