EU-Förderung droht 2020 für Stadtteilzentren auszulaufen
Land fängt Erfolgsprojekte auf
Weil vielen Stadtteilzentren in der nächsten Förderperiode droht, nicht mehr mit EU-Mitteln finanziert zu werden, springt das Land Berlin ein. In Spandau profitiert unter anderem das Paul-Schneider-Haus davon.
Die Stadtteilzentren sollen zukünftig intensiver mit Landesmitteln gefördert werden. Der Grund: Die Fördermittel aus dem EU-Fonds für regionale Projekte (EFRE) sind in der nächsten Förderperiode ab 2020 laut Senatssozialverwaltung nicht mehr gesichert. Deshalb springt das Land Berlin per Senatsbeschluss ein.
In Spandau bekommt das Mehrgenerationenhaus (Paul-Schneider-Haus) abgestimmt mit dem Bezirksamt jährlich 60.000 Euro an Landesmitteln, um den sozialen Treffpunkt dauerhaft zu erhalten. Träger ist der Gemeinwesenverein Haselhorst in Kooperation mit der Luther-Kirchengemeinde. Drei weitere soziale Treffpunkte sollen eine verbesserte finanzielle Basisausstattung in Höhe von 120.000 Euro erhalten. Dazu gehört der Gemeinwesenverein Heerstraße Nord mit seinem interkulturellen Treff an der Obstallee, der Verein Moabiter Ratschlag in Mitte und das Nachbarschaftsheim Neukölln. 2021 will das Land das neue Stadtteilzentrum in Staaken (Begegnungszentrum Zuversicht) in der Startphase mit 90.000 Euro fördern. Außerdem übernehmen Land und Bezirk ab 2021 die Finanzierung der Angebote im Stadtteilzentrum Falkenhagener Feld West in Höhe von rund 60.660 Euro.
Berlin fördert 50 Einrichtungen
Erfragt hatte die Zahlen die Spandauer SPD-Abgeordnete Bettina Domer mit einer schriftlichen Anfrage im Abgeordnetenhaus. „Die Landesregierung fängt viele, erfolgreiche Projekte mit eigenen Mitteln auf, falls in der nächsten EU-Förderperiode keine Stadtteilzentren und Selbsthilfekontaktstellen aus dem EFRE-Fonds weiterfinanziert werden können“, so Bettina Domer. So würden ehrenamtliches Engagement, Beratungsangebote und Nachbarschaftsinitiativen dort gestärkt, wo Quartiersmanagement-Gebiete in der Nachbarschaft existieren oder demnächst auslaufen. Berlin fördert insgesamt 30 Stadtteilzentren, acht soziale Treffpunkte und zwölf Selbsthilfekontaktstellen über das Infrastrukturförderprogramm Stadtteilzentren (IFP STZ).
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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