Traditioneller Aufgalopp
Der Bürgermeisterpokal und sein Macher

Matthias Zummermann ist seit 2000 "Mister Bürgermeisterpokal". | Foto: Thomas Frey
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Die Spandauer Kickers haben das diesjährige Turnier um den Spandauer Bürgermeisterpokal gewonnen. Sie besiegten am 31. Juli auf der heimischen Anlage am Brunsbütteler Damm in West-Staaken den Vorjahrssieger SSC Teutonia mit 4:2.

Die siegreichen Gastgeber führten nach gut 50 Minuten bereits mit 4:0, kassierten dann aber in den folgenden knapp zehn Minuten zwei Gegentreffer. Außerdem verschoss Teutonia später noch einen Elfmeter. Das Spiel hätte also noch einmal kippen können. Spandauer Kickers gegen Teutonia war bereits 2021 die Finalpaarung. Damals gewannen die Teutonen auf eigenem Platz im Stadion Hakenfelde. Solche Zahlen und Fakten sind natürlich wichtig. Sie allein werden der Veranstaltung aber nicht gerecht.

Wanderpokal mit Geschichte

Den Bürgermeisterpokal gibt es seit ewigen Zeiten. Er hieß ganz früher auch einmal "Volksblatt-Pokal". Seine heute offizielle Bezeichnung lautet: "Turnier um den Wanderpokal des Bürgermeisters" – oder inzwischen richtigerweise "der Bürgermeisterin"; auch wenn der Pokal in diesem Jahr noch einmal von Ex-Rathauschef Helmut Kleebank (SPD) übergeben wurde. Im Beisein von Sportstadtrat Frank Bewig (CDU) sowie Jugend- und Gesundheitsstadtrat Oliver Gellert (Bündnis90/Die Grünen). Das Trio stand deshalb auch für den anhaltenden Stellenwert, den die Politik dem Wettbewerb beimisst.

202 zahlende Zuschauer hätten das Endspiel vor Ort verfolgt, lautete das Resümee von Matthias Zimmermann kurz nach dem Abpfiff. Exakt genauso viele Menschen wären auch zu den beiden Halbfinals gekommen. Für das gesamte Turnier, das am 21. Juli begann, seien insgesamt 954 Besucher gezählt worden. Für Matthias Zimmermann ist das eine sehr zufriedenstellende Kulisse, auch wenn die Marke von 1000 nicht geknackt werden konnte, was nach seiner Meinung am Starkregen an einem Vorrundenspieltag lag.

Matthias Zimmermann
ist ein Organisationstalent

Matthias Zimmermann ist die wichtigste Figur dieser Veranstaltung, denn seit dem Jahr 2000 organisiert er sie. Das sei damals an ihn herangetragen worden, erinnert er sich. Der heute 68-Jährige hat aber ziemlich schnell Spaß an der Aufgabe gefunden. Als Funktionär war und ist er ohnehin schon lange in der Spandauer Fußball AG aktiv.

Der Bürgermeisterpokal ist eine Art Pausenfüller in der fußballfreien Sommerzeit. Für Matthias Zimmermann ist mehr ein Aufgalopp für die neue Saison: "Die Mannschaften haben hier die Möglichkeit, sich einzuspielen, sich näher kennenzulernen." Denn auch beim "kleinen" Fußball kommt es vor der neuen Spielzeit zu zahlreichen Wechseln. Mitmachen beim Bürgermeisterpokal kann jeder Spandauer Fußballverein, egal aus welcher Liga. Manchmal wird der Klassenunterschied durch hohe Kantersiege eines Teams überdeutlich, nicht alle Kicker sind auch mit dem gleichen Ernst bei der Sache oder unterschätzen den Gegner. Aber genau das macht einen Pokalwettbewerb aus.

Beliebtes Turnier bei Spielern und Zuschauern

Obwohl alle könnten, machen nicht immer alle mit. Gerade in diesem Jahr wurde der Veranstalter mit mehreren Absagen konfrontiert. Club Italia wäre aktuell nicht dabei gewesen, gleiches galt für die Frauen vom FFV Spandau. Und kurzfristig habe auch der SC Gatow wegen "Personalproblemen" zurückgezogen, zählte Matthias Zimmermann auf. Das sei schade, aber leider nicht zu ändern. Einen Beweis für abnehmende Attraktivität des Bürgermeisterpokals sieht er deshalb nicht.

Für diese Ansicht spricht zum einen die Zuschauerzahl. Um die 1000 Menschen mobilisieren viele Vereine auch nicht bei mehreren Heimspielen hintereinander. Die Atmosphäre bei diesem Wettbewerb lässt zumindest bisher ebenfalls keine Erosion erkennen. Natürlich geht es hier um das Geschehen auf dem Platz. Aber auch darum, sich wieder am Spielfeldrand einfinden zu können. Der Bürgermeisterpokal bedeutet deshalb für viele Fußballanhänger eine Art Kick-off.

Gut für die Spandauer Fußballfamilie

Die gastgebenden Vereine sind meist besonders engagiert, um für einen entsprechenden Rahmen zu sorgen, was gleichzeitig der Werbung in eigener Sache dient. Das ist ganz nach dem Geschmack von Matthias Zimmermann. "Die Teilnehmer sollen sich nach dem Spiel auf ein Bier zusammensetzen und Kontakte auch über die Vereinsgrenzen pflegen.“ Der Wunsch nach Zusammenhalt der Spandauer Fußballfamilie schwingt hier mit. Das ist während einer Saison nicht immer durchzuhalten. Aber zumindest vor ihrem Start. Auch im nächsten Jahr wieder.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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