Tauchclub kam in die Endrunde um den „Stern des Sports“
Inklusion unter Wasser
Der Verein besteht erst seit 2015. Er hat 61 Mitglieder. Mit und ohne Handicap. Wenn sie ihren Sport ausüben, mache das aber keinen großen Unterschied.
Diese Botschaft ist dem Tauchclub Berlin Siemensstadt besonders wichtig. Deshalb machte er beim Wettbewerb um die „Sterne des Sports“ mit.
Rund 40 Berliner Sportvereinigungen haben das in diesem Jahr ebenfalls gemacht. Davon wurden sechs für die Endrunde nominiert. Unter ihnen war auch der Tauchclub.
Jedem, der es bis dahin geschafft hatte, war zumindest eine Geldprämie sicher. Und er erhielt eine Einladung zur Preisverleihung und Bekanntgabe des Gewinners, die am 24. September im Alten Stadthaus in der Jüdenstraße in Mitte stattfand.
„Sterne des Sports“ zeichnet besondere gesellschaftliche Aktivitäten aus, die über die eigentliche Arbeit in den Vereinen hinausgehen. Etwa vieles, was unter dem weit gefassten Begriff Integration verortet werden kann.
Unter den Finalteilnehmern waren besondere Bewegungsangebote, die sich an Kinder richten. Oder Aktivitäten für Menschen, die zwar als Senioren betitelt werden, sich aber noch nicht unter diesen Begriff einreihen wollen. Es ging um Sportnetzwerke für Schwule, Lesben, Trans- oder Intersexuelle. Und um Inklusion. So wie beim Tauchclub Siemensstadt.
"Unter Wasser sind wir alle gleich"
Tauchen sei der Inklusionssport, erklärte der Vorsitzende Alfred-Georg Anlauf bei der Präsentation. Viele Behinderungen würden sich dabei weitaus weniger auswirken, weil sich die Muskulatur dabei entkrampft, schreibt der Verein auf seiner Website. Das sorge für positive Emotionen und ein hohes Selbstwertgefühl. Außerdem fördere der Sport die sozialen Kontakte. „Unter Wasser sind wir alle gleich.“
Für dieses Angebot bekamen die Taucher einen von drei Förderpreisen, die jeweils mit einer Summe von 500 Euro verbunden waren.
Sieger und geehrt mit dem Silbernen Stern sowie 4000 Euro Preisgeld wurde „Pfeffersport“ aus Prenzlauer Berg. Auch dieser Verein hatte sich mit einer „Mission Inklusion“ beworben.
Pfeffersport vertritt Berlin jetzt bei der Bundesentscheidung um den Goldenen Stern des Sports. Der Titelträger wird am 21. Januar 2020 gekürt.
Betty Heidler war Ehrengast
Der Berliner Landeswettbewerb wird vom Landessportbund (LSB) und der Berliner Volksbank organisiert. Ehrengast bei der diesjährigen Veranstaltung war die ehemalige Hammerwurf-Weltmeisterin Betty Heidler.
Die zahlreichen Initiativen hätten erneut die Vielfalt des Sports und seine Bedeutung gezeigt, so der Tenor, etwa bei Sport-Staatssekretär Alexander Dzembritzki (SPD) und LSB-Vizechefin Claudia Zinke. Und der Breitensport mit all seinen Angeboten bilde die Basis für den Spitzensport.
Mehr über den Tauchclub Siemensstadt gibt es unter www.tcb-siemensstadt.de.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.