Eingeschränktes Böllern?
Bezirksamt soll sich für Verbotszonen an Silvester einsetzen

Das neue Jahr mit einem Feuerwerk zu begrüßen, ist bei vielen Tradition. Gleichzeitig ist das Silvesterböllern mit einigen Nachteilen und Gefahren verbunden.

Es geht um Billiggeschosse, die ein erhebliches Verletzungsrisiko bergen; um Randale, die die Knallerei in manchen Gegenden begleiten; die Lärmbelastung für Mensch und Tier und nicht zuletzt um die Frage, ob die Umweltbelastung in Zeiten des Klimawandels noch statthaft ist. Auch in Spandau werden diese Fragen jetzt eingehender untersucht. Denn die BVV hat bei ihrer Sitzung am 22. November einen einstimmigen Beschluss gefasst, der das Bezirksamt auffordert, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass auch im Bezirk geprüft wird, ob hier Böllerverbotszonen eingerichtet werden sollen.

Das klingt zunächst eher allgemein und ist das Ergebnis eines Kompromisses, dem alle zustimmen konnten. Der ursprüngliche Antrag, den die Fraktion der Tierschutzpartei eingebracht hatte, war schärfer formuliert und benannte auch konkretes Vorgehen gegen das Böllern. Demnach sollten die Verbotszonen für privates Feuerwerk neben Wald und Wasserflächen auch in Grünanlagen ausgeweitet werden. Eine Forderung, der sich Anfang dieses Jahres auch die beiden Stadträte Thorsten Schatz (CDU, Umwelt und Naturschutz) sowie Gregor Kempert (SPD, damals noch zuständig für das Ordnungsamt) anschlossen. Entnehmen ist das der Antwort auf eine Anfrage ebenfalls der Tierschutzfraktion zu diesem Thema vom Januar 2023.

Gleichzeitig hat das Bezirksamt bereits dort darauf hingewiesen, dass das Einrichten von Böllerverbotszonen in die Kompetenzen des Landes, eventuell sogar in die des Bundes, fallen. Es bleibt deshalb erstmal nur, wie im Antrag gefordert, sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen. Direkt zuständig ist der Bezirk allerdings beim Überwachen des Feuerwerkverkaufs. Der lasse sich aber nur schwer kontrollieren und könne deshalb auch kaum sanktioniert werden, hieß es in der damaligen Antwort.

Die Tierschutzfraktion hat in ihrem Ursprungsantrag außerdem Alternativen zum Silvesterknall skizziert. Vorgeschlagen wurden Lasershows oder Musikveranstaltungen, bei denen gemeinsam der Start ins neue Jahr zelebriert werden könnte. Die beiden Stadträte hatten wiederum das Einrichten von mehreren zentral organisierten Feuerwerken ins Spiel gebracht.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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