Grundlage gelegt
Weitere Etappe des geplanten Weiterbaus der U7 erreicht

Irgendwann soll Rathaus Spandau nicht mehr die Endstation der U7 sein. | Foto: Thomas Frey
  • Irgendwann soll Rathaus Spandau nicht mehr die Endstation der U7 sein.
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Die U-Bahn-Linie 7 soll eines Tages über ihren heutigen Endpunkt Rathaus Spandau hinaus bis zur Heerstraße Nord verlängert werden. Bis es so weit ist, wird es noch dauern. Aber immerhin ist jetzt ein weiterer Schritt erfolgt.

Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat Ende Juli die „Ausschreibung für die Grundlagenuntersuchung der Verlängerung“ gestartet. Die sperrige Bezeichnung bedeutet: Geprüft werden sollen jetzt die Wirtschaftlichkeit und das Kosten-Nutzen-Verhältnis. Das sei gemäß der Landeshaushaltsordnung erforderlich und im Falle einer angestrebten Finanzierung, unter anderem aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes, zwingende Voraussetzung, erläuterte die Senatsverwaltung. Im Klartext: Die Nützlichkeit und Nachhaltigkeit des Projekts müssen nachgewiesen werden. Erst dann gibt es auch Geld vom Bund. Die Grundlagenuntersuchung baut auf der bereits vorliegenden Machbarkeitsuntersuchung auf. Sie hat, wie der Name andeutet, geprüft, ob die Verlängerung grundsätzlich machbar erscheint. Auch hier ging es bereits um die Kosten-Nutzen-Relation. Ein weiterer wichtiger Punkt der jetzt folgenden Expertise ist außerdem ein Trassenvergleich. Die Ergebnisse werden dem Senat als Entscheidungsgrundlage für die weitere Realisierung der Strecke dienen.

Drei Varianten zur Auswahl

Der Weiterbau der U7 zur Heerstraße Nord gehört zu den Nahverkehrsprojekten, die die schwarz-rote Landesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgeschrieben hat. Gefordert wird dieses Teilstück schon länger und bereits in der Vergangenheit waren es vor allem Politiker von SPD und CDU, die sich dafür stark gemacht haben. Das Hauptargument: Von der Verlängerung würden weite Teile Spandaus profitieren. Besonders die Wilhelmstadt und Staaken, aber auch Teile des Falkenhagener Felds und sogar Bewohner aus Gatow und Kladow, die an der Heerstraße in die U-Bahn umsteigen könnten. Bereits prognostiziert wurden tägliche Fahrgastzahlen zwischen 30 000 und 40 000 Menschen. Das ist auch abhängig davon, welche Trasse am Ende den Zuschlag bekommt. Bisher stehen drei zur Auswahl: eine über die Kloster-, Wilhelm- und Gatower Straße zur Kreuzung Heerstraße und von dort weiter in Richtung Magistratsweg; eine weitere, die über den Földerichplatz führen soll; Variante drei durch die Pichelsdorfer Straße mit einem Bahnhof an der Adamstraße. Letztere wäre am teuersten, hätte aber das größte Einzugsgebiet und ist deshalb bisher der Favorit. Die aktuell geschätzten Kosten für den U-Bahn-Weiterbau belaufen sich auf knapp 600 Millionen Euro.

Pendler aus dem Umland anbinden

Wahrscheinlich klärt die Grundlagenuntersuchung auch, wo sich das Ende der Verlängerungsstrecke befinden soll. Heerstraße Nord gilt zwar bisher als Ziel, allerdings gab es bereits Stimmen, die dafür plädieren, die Strecke bis zur ehemaligen Stadtgrenze zwischen Reimerweg und Bergstraße zu führen. Damit wäre auch West-Staaken direkt angebunden. Außerdem gilt dieser Endpunkt als attraktiver für Pendler aus dem Umland.

"Ein sehr gutes Signal"

„Mit dieser wichtigen Netzerweiterung können zahlreiche Wohngebiete im Außenbereich der Stadt viel besser mit den Öffentlichen erreicht werden“, befand Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) anlässlich der Grundlagenuntersuchungsausschreibung. „Die Menschen können viel komfortabler mobil sein und gleichzeitig CO₂ einsparen.“ Es sei ein „sehr gutes Signal unserer Verkehrssenatorin, jetzt den nächsten Schritt für die Verlängerung der U7 zu gehen“, lobte Heiko Melzer, Spandauer CDU-Vorsitzender und Abgeordneter für Staaken. „Wenn dort endlich eine U-Bahn fährt, schafft das mehr Mobilität für viele Menschen.“

Passieren wird das allerdings nicht bis morgen, nicht einmal bis übermorgen: Frühestens 2027 kann mit einem Baubeginn gerechnet werden. Und fertig wäre das Projekt voraussichtlich irgendwann Mitte der 2030er-Jahre.

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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