Versorgung: Mangelhaft
Im Bezirk fehlen Kinderärzte / drei Ortsteile haben gar keine

Spandau ist mit Kinderärzten deutlich unterversorgt. In Hakenfelde, Haselhorst und Siemensstadt gibt es gar keine Praxen.

In ganz Spandau praktizieren gerade mal 22 niedergelassene Ärzte in der Kinder- und Jugendmedizin. Je fünf Praxen gibt es in Spandau Mitte, Heerstraße Nord und Gatow/Kladow. Drei sind es im Falkenhagener Feld, zwei in Wilhelmstadt und zwei am Brunsbütteler Damm. In Siemensstadt, Haselhorst und Hakenfelde fehlen Kinderärzte ganz. Das geht aus der schriftlichen Antwort des Bezirksamtes auf eine Große Anfrage der Linksfraktion zur ambulanten Versorgung in der Havelstadt hervor.

„In drei Ortsteilen gibt es überhaupt keine Versorgung“, kritisiert Franziska Leschewitz, gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion. „Das betrifft immerhin knapp 53.000 Menschen.“ Die Lage sei durchaus ernst.

Zu diesem Fazit kommt auch das bezirkliche Gesundheitsamt: „Weder die kinderärztliche noch die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung deckt in Spandau den vorhandenen Bedarf.“ Und das hat Folgen. Die vorhandenen Kinderärzte arbeiten oft an ihrer Belastungsgrenze, denn sie müssen viel zu viele kleine Patienten behandeln. Für wichtige Beratungsgespräche bleibt da kaum Zeit. Eltern bleiben mit ihren Fragen allein – und gehen schlimmstenfalls gar nicht mehr zum Arzt.

Nur eine neue Stelle wurde zugelassen

„In solch einer Situation hat die Kassenärztliche Vereinigung in diesem Jahr genau einen weiteren Kinderarztsitz in Spandau zugelassen“, sagt Franziska Leschewitz. Das will ihre Fraktion nicht auf sich beruhen lassen und hat darum eine neuerliche Anfrage zur Gesundheitspolitik gestellt.

Insgesamt praktizieren im Bezirk 164 Hausärzte und 426 Fachärzte. Vier der niedergelassenen Fachärzte sind in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig und haben ihre Praxen in Spandau Mitte, Wilhelmstadt und Gatow/Kladow. Mit Fachärzten unterversorgt sind das Falkenhagener Feld und Haselhorst. Quelle der Zahlen, die das Bezirksamt in seiner Antwort auflistet, sind die Kassenärztliche Vereinigung (KV) und das Landesamt für Statistik Berlin-Brandenburg.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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