Ein bisschen Weihnachtsmarkt?
Kein Budenzauber, aber vielleicht ein paar Buden in Spandau
Es gibt in diesem Advent keine Weihnachtsmärkte. Auch die wegen Corona geplante abgespeckte Version auf der Zitadelle wurde abgesagt. Deshalb stimmte auch der Titel des FDP-Antrags in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 2. Dezember nicht mehr. Er lautete: "Sicheren Weihnachtsmarkt ermöglichen".
Die Zielrichtung wurde erst durch die von den Liberalen selbst vorgenommenen Änderungen im Text wirklich deutlich. Das Bezirksamt solle prüfen, ob ein zumindest dezentraler Budenbetrieb möglich sei. Ein Ergebnis werde bis spätestens 15. Dezember erwartet. Als Vorbild diente dabei das Vorgehen des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, in dem solche Stände an mehreren Orten erlaubt wurden.
Vor allem von SPD, Grünen und Linken hagelte es Kritik. Christian Haß, Fraktionschef der Sozialdemokraten, erinnerte daran, dass Spandau inzwischen zum Corona-Hotspot geworden sei. Ein größerer Menschenauflauf durch Budenzauber verbiete sich schon deshalb. Seine Grünen-Kollegin Gollaleh Ahmadi bezweifelte bereits, ob sich ein Stand, der nur wenige Tage in Betrieb sein könnte, überhaupt rechne.
Ein Konzept wie das in Charlottenburg-Wilmersdorf könne er sich nicht vorstellen, betonte Bau- und Gesundheitsstadtrat Frank Bewig (CDU) zunächst, auch um damit deutlich zu machen, dass es in Spandau keine wie auch immer geartete Form von Weihnachtsmarkt geben soll. Allerdings, auch das ließ der Stadtrat durchblicken, „drei, vier, fünf“ Buden, die in der Altstadt ein weihnachtliches Sortiment anbieten, wären möglicherweise vorstellbar – nichts, was zum Verweilen einladen könnte, wie zum Beispiel Glühwein, aber vielleicht gebrannte Mandeln. Mögliches Interesse an solchen auch nur kurzzeitigen Verkaufsständen würde es möglicherweise geben. Darauf deuteten auch Gespräche mit Institutionen wie „Partner für Spandau“ hin.
Durch diese Aktivitäten des Bezirksamtes könne der FDP-Antrag als bereits erledigt betrachtet werden, befand der CDU-Fraktionsvorsitzende Arndt Meißner nach diesen Ausführungen, was eine breite Mehrheit in der BVV ebenfalls so sah.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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