Bezirk zeigt sich vor allem bei der Außengastronomie großzügig
Pop up-Offensive
Auf dem ehemaligen Postgelände an der Kloster- und Ruhlebener Straße gibt es seit kurzem einen Biergarten. Er wurde dort für drei Monate eingerichtet. Motto: „Sommer, Sonne, Havel“.
Die Freiluftgaststätte befindet sich zwar auf privatem Grund. Und wurde dort nicht zuletzt möglich, weil sich das Bauvorhaben auf dem Areal verzögert. Aber der Bezirk betrachtete auch dieses Vorhaben mit Wohlwollen. Der Kontakt zwischen Eigentümer und Biergartenbetreiber sei durch Baustadtrat Frank Bewig (CDU) vermittelt worden, war aus dem Bezirksamt zu hören.
Schauen was möglich ist
Das passt zur aktuellen Spandauer Strategie. Die sieht ein weitgehendes Entgegenkommen speziell für die Außengastronomie vor. Sozusagen ein lokaler Pop up für Lokalbetreiber. Das betrifft vor allem die Flächen im öffentlichen Raum. Wo immer das möglich sei und keine gravierenden Einwände, zum Beispiel der Denkmalschutz, dagegen sprechen, solle ein Ausweiten oder neu Einrichten von Außenschankplätzen großzügig gehandhabt werden. Eher schauen, was möglich sei, als darauf hinzuweisen, was nicht gehe, scheint dabei die amtsinterne Devise zu lauten.
Die zeigt sich bei Flächenerweiterungen in der Altstadt ebenso, wie bei zeitweiser Zweckentfremdung von Grünstreifen, aktuell vorgesehen etwa Am Juliusturm. Gedeckt ist das Vorgehen durch entsprechende Vorgaben des Senats. Aber es kommt eben immer darauf an, wie offensiv und konsequent sie angewendet werden.
Außenbereiche helfen Gastronomen
Begründen lässt sich die Großzügigkeit zum einen mit den noch immer vorhandenen Schwierigkeiten vieler Gastronomiebetriebe wegen des Coronavirus. Auch nach den zuletzt verkündeten weiteren Lockerungen. Zwar sind manche Abstandsregeln inzwischen etwas aufgeweicht. Sie aber gerade in Lokalen einigermaßen einzuhalten, eine Voraussetzung, dass der Betrieb funktionieren kann. Auch dabei hilft zusätzlicher Raum im Außenbereich.
Zum Spandauer Hilfspaket für diese Branche gehörte bereits das Erlassen aller Sondernutzungsgebühren bis zum Jahresende. Ein Entgegenkommen, das Stadtrat Bewig auch gerne auf Märkte oder Schausteller ausweiten würde.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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