Für die Reihe „Geheimnisvolle Orte“ des rbb entstand 2018 ein Dokumentarfilm über die Neue Synagoge Berlin, von der Einweihung im Jahr 1866 über die NS-Zeit bis hin zum teilweisen Wiederaufbau des Gebäudes ab Ende der 1980er Jahre. Der Film erzählt von der Synagoge als Symbol für das Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinschaft, deren Größe und Pracht von Antisemiten als Provokation empfunden wurde. Er erzählt von der Pogromnacht am 9. November 1938, als ein preußischer Polizeibeamter die Synagoge vor dem Feuer rettete. 1943 wurden dann große Teile des Gebäudes in einer Bombennacht zerstört. 1988 wurde die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum gegründet, die die Fassade und den vorderen Gebäudeteil restaurierte sowie die Kuppel wiedererrichtete und in den restaurierten Räumen das Museum zur Geschichte der Neuen Synagoge – und zu Berliner jüdischer Geschichte – einrichtete.
Den rätselhaften, geheimnisvollen, auch unbekannten Geschichten hinter der Fassade geht der Film nach, über sie berichten u.a. der langjährige ehemalige Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, Hermann Simon, und Ruth Winkelmann, ehemalige Schülerin der nahegelegenen jüdischen Mädchenschule. Erzählt wird von einer bis heute in vielen Teilen verschwundenen Kunstsammlung, von entdeckten Inschriften von NS-Gefangenen, von einer heimlichen Bar Mizwa unter den Augen der Nazis und von der Chuzpe ostdeutscher Juden und weitsichtigen Funktionären, die den vollständigen Abriss der Synagoge verhinderten. Exklusiv für diesen Film wurden einzigartige digitale Animationen und Fotos produziert, die die farbige Schönheit des faszinierenden Baus erahnen lassen.
Der Ort damals, heute und in Zukunft.
Podiumsgespräch
mit Anastassia Pletoukhina,
Anja Siegemund (Direktorin der Stiftung Neue Synagoge Berlin),
Hermann Simon (Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin)
Moderation: Harald Asel (Autor, Redakteur, Moderator)
Mit Unterstützung des Rundfunks Berlin-Brandenburg.
Zum Film:
Autorin: Marina Farschid
Dauer: 45 Min
Ort:
Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum / Großer Saal
Oranienburger Straße 28-30, 10117 Berlin
Eintritt frei !
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