Märkische Scholle saniert Wohnanlage in Lichterfelde Süd
Die Sanierung der Häuser aus den 1930er- und 1960er-Jahren war längst fällig. Seit dem Bau sind die 41 Gebäude mit zwei bis sieben Stockwerken und derzeit 841 Wohnungen noch nie saniert worden. "Wir haben hier die höchsten Instandhaltungskosten, die meisten Rohrbrüche und den größten Heizwärme-Verbrauch", erklärt Jochen Icken, Geschäftsführer der Genossenschaft.
Die Mieter haben Betriebskosten für Heizung und Warmwasser von über 1000 Euro im Jahr. Ohne Sanierung würden sie in den nächsten Jahren noch einmal um rund 500 Euro steigen, sagt Icken.
Mit der Modernisierung wolle man auf die Bedürfnisse der Bewohner eingehen und den Genossenschaftsmitgliedern einen höheren Wohnkomfort bieten. In einzelnen Dachgeschossen werden zusätzlich 60 neue Wohnungen geschaffen, in dem die Dächer der Häuser angehoben werden. Die bis zu 120 Quadratmeter großen Wohnungen bieten Platz für Familien. Darüber hinaus werden altersgerechte Neubauten errichtet. Die neuen Häuser ersetzen nicht mehr sanierbare Altbauten, die abgerissen werden müssen. Schon im Herbst 2014 sollen die ersten sanierten Häuser fertig sein.
Zusätzlich zur Sanierung der Wasser-, Gas- und Stromleitungen wird der Wärmeschutz der Gebäude verbessert und auf eine Versorgung mit Solarenergie und Erdwärme umgestellt.
Zwischen 20 und 25 Prozent der Gesamtenergie gewinnt die Wohnanlage nach der Sanierung aus der Abluft beispielsweise aus Abwärme von Geräten, Bewohnern und Beleuchtung. Aber auch aus passiver Sonneneinstrahlung, die den Wohnraum durch Fenster und Gemäuer erhitzt. Erdwärmepumpen sowie Solaranlagen zur Wärme- und Stromerzeugung decken den verbleibenden Restbedarf.
"Das effiziente Energiekonzept ermöglicht es, die Modernisierungsumlage sehr gering für unsere Mitglieder zu halten", freut sich Jochen Icken. Er schätzt, dass die Mieter künftig dank der geringeren Betriebskosten kaum mehr Miete zahlen müssen bei erhöhtem Komfort.
Da die gesamte Energie aus Erneuerbaren stammt, wird das Wohnquartier im Lichterfelde in der Bilanz CO2-neutral. "Die energetische Sanierung subventioniert damit gewissermaßen die notwendige Modernisierung", erklärt Icken.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.