Das Haus der Weiterbildung muss wegen Brandschutzarbeiten schließen
Lichterfelde. Seit fast 20 Jahren gehört das ehemalige Rathaus Lichterfelde der Volkshochschule des Bezirks. Als „Haus der Weiterbildung“ entwickelte es sich zu einem wichtigen Standort der VHS. Jetzt muss das Haus wegen umfangreicher Brandschutzmaßnahmen voraussichtlich ein jahr geschlossen werden.
Der bauliche Zustand des Gebäudes in der Goethestraße 9 ist laut dem zuständigen Stadtrat Frank Mückisch (CDU) gut. Es erfüllt aber nicht die Brandschutzerfordernisse für eine Lehrstätte. Daher müssen unter anderem die Decken und die Elektrik umfangreich saniert werden.
„Das sind Maßnahmen, die bei laufendem Betrieb nicht durchgeführt werden können“, erklärt Mückisch. Die Stromversorgung wäre unterbrochen, der Baulärm zu groß. Auch die abschnittsweise Schließung der Einrichtung oder die übergangsweise Errichtung von Containern seien geprüft, jedoch wieder verworfen worden.
Die Maßnahme könne nur bei völliger Baufreiheit, also kompletter Schließung, zügig abgewickelt werden und sei daher die einzig sinnvolle Vorgehensweise. Erklärtes Ziel ist es, das Gebäude zum Schuljahresbeginn 2018/2019 wieder in vollem Umfang für die Weiterbildung nutzen zu können.
Die jährlich rund 1300 Kurse und Veranstaltungen im früheren Rathaus Lichterfelde müssen während der Bauzeit an anderen Orten im Bezirk angeboten werden. Ausweichmöglichkeiten gibt es in der ehemaligen Schmidt-Ott-Schule in der Plantagenstraße, im Goethe-Gymnasium und im „Lernhaus“ in der Holsteinischen Straße. Darüber hinaus ist eine Teilnutzung in Senioren-Freizeitstätten oder im Cole-Sport-Center geplant. Vereinzelt sollen Kurse unter anderem auch in der Werkstatt des Museumspädagogischen Dienstes in der Hortensienstraße sowie in der Nord-Grundschule in Zehlendorf stattfinden.
Aufgrund dieser Alternativstandorte müssten die etwa 300 Kursleiter nach aktuellen Planungen keinen Kursverlust und damit einen Honorarausfall befürchten. Allerdings, so räumt Mückisch ein, hänge all dies auch von der „örtlichen Flexibilität“ der Kunden ab. Aufgrund dieser Unsicherheit müsse sich auch das Bezirksamt zumindest auf Einnahmenverluste einstellen. Es sei aber auch nicht auszuschließen, dass durch neue Standorte auch neue Kunden gewonnen werden. „Unterm Strich ist jedoch zu vermuten, dass die Ausfallquote von Kursen zunehmen wird.“
Insgesamt kostet die Investition in den Brandschutz rund 1,6 Millionen Euro. Nach der Sanierung wird das Gebäude wieder der Erwachsenenbildung zur Verfügung gestellt, versichert Mückisch. Am Ende werde es auch Verbesserungen für die Teilnehmer wie barrierefreie Übergänge zwischen den Bauteilen, einen komfortableren Warte- und Anmeldebereich sowie Internet im gesamten Gebäude.
Über das Kursprogramm der Volkshochschule für das kommende Schuljahr und die neuen Standorte kann man sich vor Ort im Rathaus Zehlendorf, Kirchstraße 1-3, informieren. Hier finden Sprechstunden und fachliche Beratungen von August bis Oktober statt. Ab Mitte Oktober sind die Sprechstunden dann in der Hohenzollerstraße 11.KaR
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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