Erneute Verschiebung: Heizkraftwerk Lichterfelde geht erst im November 2018 an Netz
Lichterfelde. Eigentlich sollte das neue Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk (GuD) schon 2016 ans Netz gehen. Die Inbetriebnahme musste jedoch schon einmal um ein Jahr verschoben werden. Jetzt kommt es erneut zur Verzögerung. Die Fertigstellung soll nun im November 2018 erfolgen.
Als Grund nennt Vattenfall-Pressesprecher Olaf Weidner die Lage des Heizkraftwerkes Lichterfelde: „Der Standort befindet sich mitten in einem Wohngebiet. Das stellt die Baustellenlogistik immer wieder vor Herausforderungen.“ Weil eine Erweiterung des Kraftwerkgrundstücks am Barnackufer zur Errichtung der neuen Anlage ausgeschlossen war, können die Baumaßnahmen nur zeitlich nacheinander ausgeführt werden. „Etwas anderes lassen die engen Platzverhältnisse nicht zu“, sagt Weidner. Dieser Umstand mache zudem Abstimmungen erforderlich, die bei einem Neubau auf „grüner Wiese“ entfallen würden. „All das kostet wertvolle Zeit, die sich über die Jahre zu einer nicht unerheblichen zeitlichen Verzögerung summiert haben“, erklärt der Pressesprecher. Dazu kämen die strengen Vorgaben hinsichtlich der Arbeitszeiten und Lärmemissionen. So müssten unter anderem Ruhezeiten zum Schutz der Anwohner eingehalten werden.
Auf die Wärmeversorgung hat die erneute Verzögerung keine Auswirkung. „Die Versorgungssicherheit der Berliner mit umweltfreundlicher Wärme ist zu keiner Zeit gefährdet. Die alte Anlage bleibt so lange in Betrieb, bis die neue GuD-Anlage in Dauerbetrieb gehen kann“, erläutert Weidner. Außerdem sei die Errichtung der neuen Heißwassererzeuger am Standort bereits abgeschlossen. Sie werden in dieser Heizperiode bereits eingesetzt, um die Wärmeversorgung in Spitzenzeiten sicherstellen zu können. Weitgehend fertiggestellt seien auch das Gebäude sowie die grundlegende Technik und Infrastruktur. „Der nächste große Meilenstein, das sogenannte „First Fire“, ist für Anfang 2018 geplant“, so Weidner weiter.
Das rund 500 Millionen Euro teure Projekt soll mit Gas- und Dampfturbinen Strom und Wärme für 100 000 Haushalte im Südwesten Berlins liefern und deutlich weniger Kohlendioxid ausstoßen als sein Vorgänger. KaR
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