Große Koalition lehnt Umbau des Kranoldplatzes ab
Lichterfelde. Seit einigen Jahren schon wird über eine Neugestaltung des Kranoldplatzes in Lichterfelde Ost diskutiert. Die Bürgerinitiative Kranoldplatz setzt sich seit 2012 für eine Aufwertung des Areals ein. Seitens der Bezirkspolitiker hält sich die Unterstützung des Vorhabens in Grenzen. Lediglich die Grünen stärken der BI den Rücken.
Die BI feilt seit Jahren an einem Konzept zur Umgestaltung des Platzes. Darin sollen die Interessen der Markthändler und Marktbesucher sowie der ansässigen Geschäftsleute berücksichtigt werden.
Denn ein Großteil der Geschäftsleute rund um den Platz wünscht sich eine Umgestaltung. Laut einer Umfrage der BI haben von hundert Befragten 55 einer Umgestaltung zugestimmt. "Weniger als zehn Befragte lehnten die Ideen ab“, sagt Jürgen Müller, Vorsitzender der Initiative. Darüber hinaus hat die BI über 1500 Unterschriften für eine Umgestaltung des Platzes gesammelt.
Der Kranoldplatz sei eine Asphaltwüste und dient nur zwei Zwecken: mittwochs und sonnabends ist Wochenmarkt und die übrige Zeit wird hier geparkt. „Dem Platz fehlt jegliche Aufenthaltsqualität“, sagt Müller. Eine Umgestaltung könnte der Verschönerung, aber auch der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern dienen. Die BI schlägt unter anderem vor, einen Radstreifen am Rand des Platzes einzurichten. Dabei wird sie auch von den Grünen unterstützt.
Grundlage des Konzepts war und ist der Erhalt des Wochenmarktes. Dennoch schlägt der Bürgerinitiative von Seiten der Markthändler und auch von Politikern Widerstand entgegen.
Aktuell gibt es einen Einwohnerantrag in die BVV. Darin machen Bürger deutlich, dass sie keine baulichen Maßnahmen am und auf dem Kranoldplatz wünschen, „die den Bestand des Wochenmarktes in seinem Umfang, seinem Angebot und seiner Zugänglichkeit zeitweise oder dauerhaft gefährden. Unter den Unterzeichnern des Antrages ist die CDU-Abgeordnete Cornelia Seibeld. Auch die SPD in Steglitz-Zehlendorf möchte den Kranoldplatz uneingeschränkt als Marktstandort und Parkfläche erhalten. „Die Ideen einer Bürgerinitiative müssen sich daran messen lassen. Kein einziger Marktstand darf ihnen zum Opfer fallen, auch nicht zeitlich begrenzt während einer Umbauphase“, heißt es in einer Pressemitteilung der SPD. Schließlich würde es um die Existenz der Markthändler gehen.
Die Bürgerinitiative wirft CDU und SPD vor, nur die Interessen der Händler im Auge zu haben. „Die ansässigen Geschäftsleute werden außer acht gelassen“, sagt Müller. Eine Aufwertung des Platzes würde allen zu Gute kommen, ein Umbau dem Wochenmarkt nicht schaden. KM
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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