Stadt der Zukunft
Groth-Gruppe stellt Pläne zum neuen Stadtteil Neulichterfelde vor
Es ist eines der größten Neubauprojekte Berlins: Am südlichen Berliner Stadtrand entsteht auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Parks Range ein neuer Stadtteil für 6000 Menschen. Es soll ein Zukunftsquartier werden, das so gut wie klimaneutral ist. Einen Namen hat es schon: Neulichterfelde.
„Neulichterfelde ist unsere Vision für die Stadt der Zukunft“, sagte Klaus Groth, Investor und Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Groth-Gruppe, bei der Präsentation der Projektes.
Es sollen insgesamt 2500 Wohnungen entstehen. Geplant sind etwa 540 Sozialwohnungen, etwa 1540 Miet- und Eigentumswohnungen und 420 Reihenhäuser. Dazu kommen drei Kitas, eine Grundschule samt Sporthalle und Sportplatz, eine Jugendfreizeiteinrichtung und ein Stadtplatz.
Der neue Stadtteil soll innovativ, nachhaltig und lebenswert werden, in dem die Menschen miteinander statt nebeneinander leben und arbeiten. „In Neulichterfelde wird städtisches, urbanes Leben neu gedacht und organisiert“, teilt der Investor mit. Schon vor Baubeginn hat sich die Groth-Gruppe Experten ins Boot geholt, um ein eng vernetztes und nachhaltiges Quartier zu schaffen. „Gemeinsam begeben wir uns auf eine Reise und beschreiten neue Wege“, sagt Klaus Groth. Besonderes Augenmerk wird auf Mobilität, Energie, Klima und Umwelt sowie Kommunikation und Teilhabe gelegt.
Im Mobilitätsbereich will die Toyota Kreditbank (TKB) dafür sorgen, dass mithilfe verschiedener Mobilitätsangebote der konventionelle Autoverkehr in Neulichterfelde weitgehend reduziert wird. Ziel des von der TKB entwickelten Konzeptes sei es, die Bewohner zum Umstieg auf den ÖPNV zu bewegen. „Dafür werden nichtmotorisierte, elektro- oder wasserstoffbetriebene Alternativen angeboten“, sagt TKG-Geschäftsführer Axel Nordkieker. Zur Abgas- und Lärmreduzierung setzt die TKG vor allem auf den Einsatz von Pedelecs, E-Tretroller, einen Shuttle-Service oder Sharing-Angebote. Mit Hilfe einer Quartiers-App soll der digitale Zugang zu den Mobilitätsangeboten gewährleistet werden.
Zweiter Partner im Bunde ist die Naturstrom AG. Der Öko-Energieversorger hat für das neue Quartier ein integriertes Energiekonzept entwickelt. Geplant ist die klimaneutrale Wärmeversorgung, bei der biogasbetriebene und von Solarthermen unterstützte Blockheizkraftwerke (BHKW) zum Einsatz kommen. Für die Stromerzeugung werden Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert. Naturstrom will zudem in einen engen Dialog mit den Bürgern vor Ort treten und mithilfe der Quartiers-App und einer Energieberatung vor Ort über den Energieverbrauch und sämtliche Energiebelange informieren. All das nütze dem Klima, erklärt Tim Meyer vom Vorstand der Naturstrom AG. Während die Wärme- und Stromversorgung für einen herkömmlichen Stadtteil dieser Größe etwa 6385 Tonnen CO2 pro Jahr verursache, sollen es in Neulichterfelde lediglich 139 Tonnen sein.
Ein gutes Zusammenleben, den nachbarschaftlichen Austausch und auch das Kennenlernen will die Goldnetz gGmbh organisieren. Dabei sind Hilfe beim Einzug, Organisation von Betreuung, Entwicklung von ehrenamtlichen Netzwerken nur einige Aufgaben, für die Goldnetz im neuen Stadtteil ein eigenes Stadtteilbüro einrichten wird.
Zum neuen Stadtteil gehört auch die Lichterfelder Weidelandschaft, die eine Fläche von über 60 Hektar der Gesamtfläche einnimmt. Mit 292 Schmetterlingsarten und 264 Wespen- und Bienenarten habe sich das Areal zu einem „Hotspot der Artenvielfalt“ entwickelt, sagt Andreas Faensen-Thiebes, vom Bund für Umwelt und Naturschutz, der sich um den Erhalt und die Pflege der wertvollen Lebensräume kümmern wird. Der BUND plant auch die Einrichtung eines Umweltzentrums.
Nach der öffentlichen Auslegung des Bebauungsplanes in den ersten Monaten des kommenden Jahres und der sich anschließenden Genehmigung soll Ende 2020, Anfang 2021 Baubeginn sein. 2025/2026 soll das gesamte Projekt abgeschlossen sein. Etwa 900 Millionen Euro wird die Groth Gruppe in den Neubau des Quartiers investieren.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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