Staus durch Zebrastreifen und Gehwegvorstreckungen?
Kreuzungsumbau in Curtiusstraße spaltet den Kiez in Lichterfelde West
In vielen Berliner Stadtteilen gibt es Initiativen, die um die Einrichtung eines Fußgängerüberweges kämpfen. Doch nicht überall sind die sicheren Querungshilfen willkommen. Im Kiez Lichterfelde West zum Beispiel regt sich Widerstand gegen einen Zebrastreifen.
An der Kreuzung Curtiusstraße, Ecke Baseler Straße wird derzeit gebaut. Westlich der Kreuzung soll ein Zebrastreifen angelegt werden. Außerdem sind Gehwegvorstreckungen im Bau, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und den Fußgängern das Überqueren der Straße zu erleichtern. Der Verkehr in der Straße soll beruhigt werden.
Der Umbau sei völlig unnötig, sagen die Gegner des Zebrastreifens. „Durch den Umbau wird die Straße enger und es kommt zum Dauerstau. Kein Auto wird mehr am anderen vorbeikommen“, prophezeit Friedrich Zuther, Sprecher der Gegner des Kreuzungsumbaus. Von Verkehrsberuhigung könne dann keine Rede sein. Zudem hätte es in der Straße noch nie Unfälle gegeben. „Ja, es gibt viel Verkehr, aber es läuft auch alles friedlich ab. Alle nehmen Rücksicht aufeinander“, sagt Zuther. Das könnte durch die neue Kreuzung anders werden. Zuther sieht durch die Maßnahme das lebendige Einkaufsviertel am Bahnhof Lichterfelde West in Gefahr. Die von den Gegnern befürchteten Staus würden die Kunden verärgern. Dazu kommt, dass durch die Maßnahme mindestens fünf Parkplätze wegfallen. „Die Kunden werden wegbleiben und sich lieber Einkaufszentren mit Parkhäusern suchen“, befürchtet er.
Aber es gibt auch Unterstützer des Umbaus. Vor allem Eltern, deren Kinder die nahegelegene Schule besuchen sowie Gehbehinderte oder Eltern mit Kinderwagen. „Hier sind viele Menschen unterwegs. Sie wollen zum S-Bahnhof, zu den zahlreichen Geschäften und zur Schule. Zugeparkte Bereiche an der Kreuzung, die das Überqueren erschweren und ein hohes Verkehrsaufkommen sind hier jeden Tag zu erleben“, sagen Anwohner, die mit ihrer Unterschrift den Umbau schon vor Jahren unterstützen. Seit 2016 ist die Umgestaltung der Kreuzung im Gespräch. Sie sind froh, dass es endlich mehr Platz für Fußgänger geben wird. Auch Grünen-Stadträtin Maren Schellenberg ist zufrieden, dass der Umbau endlich ausgeführt wird. Sie befürchtet kein Verkehrschaos durch den Umbau. Und ihre Parteikollegin und Grünen-Fraktionsvorsitzende in der BVV, Tonka Wojahn, ist überzeugt, dass Lichterfelde-West an Lebensqualität gewinne.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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