Erhalt des außergewöhnliche Bauwerks in der Prüfung
Landesdenkmalamt macht „Mäusebunker“ in Lichterfelde zu Modellverfahren

Wie könnte eine zeitgemäße und denkmalverträgliche Umnutzung des als „Mäusebunker“ bekannten Instituts für Hygiene und Mikrobiologie der Berliner Charité am Hindenburgdamm aussehen, um das Bauwerk zu erhalten? Dies soll in einem Modellverfahren geklärt werden.   | Foto:  K. Rabe
  • Wie könnte eine zeitgemäße und denkmalverträgliche Umnutzung des als „Mäusebunker“ bekannten Instituts für Hygiene und Mikrobiologie der Berliner Charité am Hindenburgdamm aussehen, um das Bauwerk zu erhalten? Dies soll in einem Modellverfahren geklärt werden.
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Seit dem vergangenen Jahr wird über Erhalt und mögliche Nachnutzung des sogenannten Mäusebunkers am Hindenburgdamm diskutiert. Jetzt hat das Landesdenkmalamt (LDA) das „Modellverfahren Mäusebunker“ ins Leben gerufen.

Die früheren Tierlaboratorien der Charité sollten eigentlich abgerissen werden. Wegen der auffälligen Architektur im Stil des Brutalismus engagierten sich jedoch viele Menschen im In- und Ausland für den Erhalt des außergewöhnlichen Gebäudes, das von Gerd und Magdalena Hänska entworfen und 1981 fertiggestellt wurde. Mit dem gerade gestarteten Modellverfahren will das Landesdenkmalamt gemeinsam mit Partnern aus der Verwaltung, der Fachwelt und der Zivilgesellschaft aufzeigen, welche Möglichkeiten zur Erhaltung des Gebäudes es gibt. Neben geeigneten Prozessstrategien werden Ideen für eine zeitgemäße, denkmalverträgliche Umnutzung gesucht.

In einem ersten Schritt ist eine eigene Internetseite freigeschaltet worden. Auf dem Portal auf www.modellverfahren-maeusebunker.de wird unter anderem dargelegt, welche Möglichkeiten das Gebäude für das Ökosystem bietet und wie wichtig der schonende Umgang mit Bestandsarchitekturen ist. Nach Ansicht von Experten könnte die „graue Energie“, die in diesem Gebäude gespeichert ist, weiter genutzt werden. Vorgestellt werden auch Ideen von Architekten und Künstlern zur sinnvollen Weiternutzung des Mäusebunkers. Unter anderem wird das „Kultivieren urbaner Landwirtschaft in Innenräumen und im Untergrund der städtischen Infrastrukturen“ angesprochen. Das sogenannte Indoor- und Underground Farming sei international bereits ein anerkannter Wirtschaftszweig, heißt es. Unter anderem könnte im Mäusebunker ein besonderer Schutzraum für Pflanzen und Pilzarten Platz finden. Projektbeispiele, wie sie schon in Paris und London erfolgreich umgesetzt werden, können auf dem Internetportal nachgelesen werden. Das Portal wird laufend mit weiteren Diskussionsbeiträgen aktualisiert. Zudem stellt es Gutachten und Planmaterialien rund um den Mäusebunker zur Verfügung. Zum Modellverfahren gehören auch öffentliche Veranstaltungen, die auf der Seite angekündigt werden.

Zum Start des Modellverfahrens Mäusebunker betont Landeskonservator Christoph Rauhut, dass die Baubranche angesichts der Klimakrise auch von der Denkmalpflege lernen könne. „Ressourcenökonomie, Reparaturfähigkeit und Gesamtenergiebilanz sind schon lange Themen der Denkmalpflege. Diese müssen wir nun dringend auf einen großen Maßstab übertragen“, sagt Rauhut.

Unterstützt wird der Erhalt des Mäusebunkers auch von Kultursenator Klaus Lederer. Er sei der Überzeugung, so Lederer, dass die Nachnutzung eine große und auch wieder etwas unkonventionelle Chance zur Stärkung des Kunst- und Kulturstandortes Berlin bietet.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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