Trotz des Widerstands des Bezirks
MUF-Bau am Osteweg beginnt noch im Oktober
Das Gelände rund um das Gelände am Osteweg 63 ist eingezäunt. Laut dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten beginnt noch im Oktober der Bau der Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF).
Bürgermeisterin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) reagierte mit Empörung auf das Aufstellen der Bauzäune. „Das Land Berlin macht ernst und setzt sich über alle Forderungen und Wünsche des Bezirks, der Bürgerinitiative Osteweg, der Kinder, Anwohner und betroffener Eltern hinweg“, teilte Richter-Kotowski in einer Pressemitteilung mit. Grund ist: Der Bezirk plant am Osteweg 53 eine Montessori Gemeinschaftsschule, die mit Grund- und Oberschule Platz für bis zu 1000 Schüler bietet. Auf dem benachbarten Grundstück Osteweg 63 sollte die notwendige Schulsporthalle entstehen. Gerade noch Anfang des Jahres habe der Senat, vertreten durch den damaligen Staatssekretär Mark Rackles, auf einer Informationsveranstaltung des Bezirks erkannt, dass für das Einzugsgebiet Osteweg ein sehr hoher Bedarf an Einrichtungen für Schule und Sport existiere, erklärt Richter-Kotowski in der Mitteilung weiter. Der Bezirk werde auch vor diesem Hintergrund alles daran setzen, dieses „ausgezeichnete Schul- und Sporthallengrundstück“ zu entwickeln.
Der Senat hat indes nie Zweifel aufkommen lassen, den Osteweg als MUF-Standort aufgeben zu wollen. Zuletzt im Mai erklärte Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers, dass die Flüchtlingsunterkunft am Osteweg gebaut werde und sich am Baubeginn Anfang Oktober nichts geändert habe. Zuletzt fehlte dem Land nur noch grünes Licht von der Denkmalschutzbehörde. Diese Genehmigung liege nun vor, erklärte Sascha Langenbach vom Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten. Der Pressesprecher teilte auf Anfrage der Berliner Woche auch mit, dass dem Bau der MUF am Osteweg nichts mehr im Wege stehe. „Es geht jetzt los“, sagt er. Wann die Unterkünfte bezugsfertig sein werden, könne er nicht verlässlich sagen. Im Spätsommer 2020 sollen die Gebäude im Rohbau fertig sein.
Die neuen Unterkünfte werden in Berlin auch dringend gebraucht. Noch in diesem Jahr werden die Tempohomes an der Lissabonallee und Finckensteinallee leergezogen. Die Bewohner brauchen vernünftige Unterkünfte. Zudem kämen derzeit bis zu 600 Geflüchtete im Monat in die Stadt, sagt Langenbach.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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